Die Klimaerwärmung trägt dazu bei, dass die für Imkerei und Weinbau schädliche Asiatische Hornisse heimisch wird. Waren bisher vor allem andere Bundesländer betroffen, mehren sich nun Funde in Bayern.
Die Asiatische Hornisse hat sich dieses Jahr auch in Bayern weiter ausgebreitet. Nester wurden fast ausschließlich im Nordosten an der Grenze zu Baden-Württemberg und Hessen gesichtet, vor allem im Spessart, wie aus der Online-Karte Beewarned.de hervorgeht. Insgesamt wurden 2024 in Bayern bereits an über 30 Orten Nester entdeckt, 2023 waren es nur 5 Orte gewesen.
Schäden im Obst- und Weinbau und der Imkerei möglich
Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist eine invasive Art, welche sich in Deutschland immer weiter verbreitet. Vor allem der Westen Deutschlands mit den Bundesländern Saarland, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen war bisher stark betroffen. Aber es gibt auch Sichtungen in anderen Bundesländern.
Da die Asiatische Hornisse unter anderem Bienen und andere Insekten frisst, stellt sie eine Gefahr für Bienen und die Imkerei dar. Auch im Obst- und Weinbau kann das Tier einen Teil der Ernte vernichten. Das zeigen Erfahrungen aus dem Ausland. In Bayern gibt es bisher allerdings keine Schäden im Weinbau durch die Asiatische Hornisse, berichtet der Fränkische Weinbauverband auf Nachfrage. Auch im Obstbau ist es laut dem Bieneninstitut an der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) mit Sitz in Veitshöchheim nahe Würzburg noch nicht zu Problemen gekommen.
Keine besondere Gefahr für Menschen
„Für Menschen ist der einzelne Stich nicht gefährlicher als die Stiche anderer Hornissen“, sagt der Leiter des LWG-Bieneninstituts Stefan Berg. Allerdings komme es in anderen Ländern durch die hohe Anzahl von Asiatischen Hornissen inzwischen zu vielen Stichen.
Schwierig sei zudem oft die Entfernung eines Nestes, berichtet der Experte. Asiatische Hornissen nisten frei, etwa weit oben in Baumkronen, sodass manche Nester schwer zu erreichen sind. Zudem sind die Nester oft groß.
„Die Imkerschaft ist sehr engagiert, Nester zu finden“, berichtet Berg. Eingesetzt würden dafür unter anderem Wärmebildkameras. Etliche Nester in Baumkronen werden laut Berg erst jetzt im Herbst sichtbar. Viele Tiere seien hingegen im August und September vorhanden. „Das kann auch zum Problem für Erntehelfer werden“, sagt Berg.
Vermutlich mit Waren aus Asien eingeschleppt
In Europa tauchte das erste Tier dem Nabu zufolge 2004 auf, das erste in Deutschland 2014. Das erste Tier in Bayern wurde 2022 im Landkreis Main-Spessart gesichtet.
Vermutlich kam die Art mit asiatischen Importwaren nach Europa. Unterstützt wird die Ausbreitung laut Nabu durch die Klimaerwärmung. Ganz los werden wir die Art laut Expertinnen und Experten wohl nicht mehr.
Im Unterschied zur heimischen Hornisse (Vespa crabro) hat die Asiatische Hornisse einen etwas dunkleren Körper und dafür gelbe Beinenden. Wer ein Nest findet, sollte sich an die regional zuständige untere Naturschutzbehörde wenden.
© dpa-infocom, dpa:241015-930-260512/1
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