Landkreis Donau-Ries
Archäologen entdecken mittelalterliche Nuss- und Feigenreste

12.10.2022 | Stand 12.10.2022, 22:57 Uhr

Mittelalterausgrabungen - Ein Feigenkern (oben) ist neben anderen Ausgrabungsfunden in einem Gefäß konserviert. - Foto: Stefan Puchner/dpa

Ausgrabungen in Schwaben geben Archäologen Einblicke in die Ernährungsgewohnheiten der Menschen im Mittelalter. Bei den Grabungen im Zentrum von Monheim (Landkreis Donau-Ries) stießen die Wissenschaftler auf zahlreiche botanische Spuren und somit auf Reste von Roggen, Saat-Hafer, Hanf, Haselnüssen, Wald-Erdbeeren, Kirschen, Schlehen, Brombeeren, Himbeeren und Blasenkirschen, wie das Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege am Dienstag berichtete.

«Ein besonderer Fund ist der Rest eines Feigenkerns», berichtete die Behörde. Die Feige sei damals vor allem ihrer Süße wegen als Trockenobst aus dem Mittelmeerraum importiert worden. «Auch der Anbau von Feigenbäumen wurde vermutlich immer wieder versucht.»

Die Pflanzenreste wurden an den freigelegten Überbleibseln einer Eichenpalisade aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entdeckt. Anhand des Holzes konnte der Bau des Zaunes auf das Jahr 1234 datiert werden.

Die Archäologen gehen davon aus, dass die Palisade ein Vorläufer der späteren Stadtmauer war. Monheim erhielt erst etwa 100 Jahre später vom Grafen von Oettingen die Stadtrechte verliehen. «Monheim war damals offensichtlich schon eine selbstbewusste, prosperierende Siedlung», sagte Bayerns Generalkonservator Mathias Pfeil über die frühe Holzpalisade.

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