Schlechtes Wetter erschwert Suche
Wanderer (24) am Hochkalter in Berchtesgadener Alpen vermisst

18.09.2022 | Stand 22.09.2023, 3:00 Uhr

Ein Hubschrauber steht für die Suche nach dem vermissten Wanderer bereit, kann aber wetterbedingt nicht abheben. −Symbolbild: BRK BGL

Polizei und Bergwacht suchen seit Samstag in den Berchtesgadener Alpen nach einem 24-jährigen Wanderer. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mitteilte, war er vermutlich allein im Bereich Hochkalter unterwegs.



Am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr setzte ein 24-jähriger Mann aus Niedersachsen einen Notruf vom Hochkalter, in Ramsau bei Berchtesgaden, ab. Laut seinen eigenen Angaben war er beim Anstieg auf den Hochkalter auf etwa 2400 Höhenmeter rund 20 Meter abgerutscht und dabei in schwieriges absturzgefährdetes Gelände gekommen - ohne am Gipfel gewesen zu sein. Er blieb angeblich bei dem Absturz unverletzt.

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Sofort rückten die Einsatzkräfte aus. Die Bergwacht Ramsau versuchte über die Blaueishütte in den Einsatzbereich zu gelangen. Ein weiteres Team stieg über das Ofental auf. Der Kälteeinbruch und der heftige Schneefall mit Sturm und vereisten Felsen, erschwerte den Einsatzkräften das Vorankommen ab einer Höhe von etwa 1600 Metern.

Einsatzkräfte mussten Suche um 3 Uhr morgens abbrechen

Trotz der Anforderung von leistungsfähigen und nachtflugtauglichen Hubschraubern und dem persönlichen Einsatz unter widrigsten Bedingungen am Berg gelang es den Einsatzkräften nicht, den Verunfallten zu finden. Die Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau und Berchtesgaden waren zum Teil bis in Gipfelnähe gelangt, konnten jedoch keine Spuren von dem Vermissten finden oder einen Kontakt herstellen.

Die Suche musste am Sonntagmorgen gegen 3.30 Uhr ohne Erfolg beendet werden. Drei Stunden spätersetzten die Bergwacht Ramsau und Einsatzkräfte der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei die Suche fort. Durch den anhaltenden Schneefall in der Nacht, gelangten die Einsatzkräfte allerdings nur noch bis auf 2100 Höhenmeter. Die Schnee und Lawinensituation vor Ort, konnte aufgrund der schlechten Sicht nicht so beurteilt werden, dass eine Gefährdung für die Einsatzkräfte ausgeschlossen werden konnte.

Suche wird fortgesetzt, wenn Wetter am Hochkalter besser wird

Der Einsatz eines bereitstehenden Polizeihubschraubers war aufgrund des Wetters ebenso nicht möglich. Außerdem kam eine Drohne mit einer Wärmbildkamera zum Einsatz - leider ohne Erfolg. Eine weitere Suche nach dem Vermissten Bergsteiger wird fortgesetzt, sobald das Wetter es zulässt.

Der Hochkalter ist an seinem höchsten Punkt 2607 Meter hoch. Er ist damit der höchste Gipfel des Hochkaltermassivs und zählt zu den höchsten Bergen in den Berchtesgadener Alpen.

− in/jed