Corona-Pandemie
Tipps und Tricks zur Maskenpflicht: So reinigen Sie Ihren Mundschutz

22.04.2020 | Stand 21.09.2023, 3:00 Uhr

Die Maskenpflicht kommt: Im Landkreis Rosenheim und in Straubing schon in dieser Woche, im Rest Bayerns ab kommender Woche, müssen in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr Masken getragen werden. −Symbolbild: dpa

Die Maskenpflicht kommt: In Rosenheim gilt sie seit Mittwoch, in Straubing ab Donnerstag und im Rest Bayerns muss ab kommender Woche in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr ein Mundschutz getragen werden. Das hat Ministerpräsident Söder am Montag verkündet. Doch wie richtig mit den Masken umgehen? Wie lang dürfen sie getragen werden? Und wie reinigt man sie, so dass sie wieder keim- und virenfrei werden? Die PNP hat nachgefragt.

Mehr dazu:
- Rosenheim führt Maskenpflicht schon am Mittwoch ein
- Straubing will Maskenpflicht schon ab Donnerstag einführen
- Maskenpflicht in Bayern ab sechs Jahren - Bußgeld bei Verstoß

Diese Typen von Masken gibt es:

Community-Masken sind Masken, die aus handelsüblichen Stoffen genäht und im Alltag getragen werden. Sie sind weder ein Medizinprodukt (wie MNS) noch Teil der persönlichen Schutzausrüstung (wie FFP2/FFP3 Masken). Community-Masken können die Infektionsgefahr verringern und helfen dabei, die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verlangsamen, teilt das Landesamt für Gesundheit (LGL) auf seiner Homepage mit. Sie bieten keinen vollständigen Eigen- oder Fremdschutz. Der Stoff für Community-Masken sollte möglichst dicht sein und aus 100 % Baumwolle bestehen.

Medizinischer Mund-Nasen-Schutz (OP-Masken) dient vor allem dem Fremdschutz und schützt das Gegenüber vor möglicherweise infektiösen Tröpfchen des Maskenträgers. Er spielt eine wichtige Rolle beim Schutz gefährdeter Gruppen. Medizinischer Mund-Nasen-Schutz ist ein Medizinprodukt und muss den Anforderungen der DIN EN 14683 (Chirurgische Gesichtsmasken – Anforderungen und Prüfverfahren) erfüllen.

Partikelfiltrierende Halbmasken der Schutzklasse 2 und 3 (FFP2/3-Masken) dienen vor allem dem Eigenschutz und Arbeitsschutz. Diese Masken sind besonders dicht. Aufgrund ihrer Filterwirkung können sie verhindern, dass Viren aufgenommen werden.

Wie kann man die Masken reinigen?



Community-Masken kann man, abhängig von der körperlichen Aktivität, maximal drei bis vier Stunden tragen, teilt das LGL mit. "Bei Durchfeuchtung sollten sie allerdings sofort gewechselt werden", heißt es. Vor einer erneuten Benutzung muss die Community-Maske bei 60-90°C mit ausreichend Waschmittel gewaschen und anschließend vollständig getrocknet werden. Zusätzlich trägt das anschließende Bügeln der Maske bei mindestens 165°C zur Desinfektion bei.

Ob eine Desinfizierung in der Mikrowelle etwas bringt, ist laut der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), nicht bekannt. Insofern sollte von dieser Methode eher Abstand genommen werden – insbesondere, wenn die Masken eine Nasenklammer oder andere Materialteile aus Metall beinhalten.

Die Münchner Feuerwehr warnt sogar davor, Masken mit Drahtbügel in der Mikrowelle zu reinigen. Durch das Metall könnten in der Mikrowelle Funken entstehen, die sowohl Maske als auch das Gerät in Brand stecken könnten, teilte die Feuerwehr am Dienstag mit. Die Brandhelfer mussten nach eigenen Angaben bereits mehrfach wegen derartiger Brände ausrücken. Egal ob mit oder ohne Drahtbügel im Nasenbereich: Laut Feuerwehr reicht es aus, die Masken zu bügeln oder bei 60 Grand zu waschen.

Medizinischer Mund-Nase-Schutz sollte laut Marburger Bund nur mehrfach verwendet werden, wenn es absolut keine andere Möglichkeit gibt. "Das mehrfache Verwenden von Mundschutz wird vom RKI nur bei Lieferengpässen von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) empfohlen. Die Mehrfachverwendung von Mundschutz ist maximal für 8 Stunden (eine Schicht) möglich", heißt es.

Für die Wiederaufbereitung von MNS-Masken wird eine Dekontamination durch Hitzeinaktivierung empfohlen, zum Beispiels mittels trockener Hitze bei 65-70 Grad Celsius für 30 Minuten - wie etwa in einem Backofen, teilt das Ärzteblatt mit.

FFP2- und FFP3-Masken sollten ebenfalls nur dann wiederverwendet werden, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt, teilt das RKI auf seiner Homepage mit. Nach dem Absetzen der Maske sollte diese trocken an der Luft aufbewahrt (nicht in geschlossenen Behältern!) und zwischengelagert werden, so dass Kontaminationen der Innenseite der
Maske aber auch Verschleppungen auf andere Oberflächen vermieden werden, heißt es dazu. Die Masken sollten auf keinen Fall mit Desinfektionsmittel gereinigt werden, da sonst ihre Funktionalität beeinträchtigt werden kann. Stattdessen kann auch hier der Backofen helfen, wie das Ärzteblatt weiß: "Sie können ebenfalls nach Hitzebehandlung wiederverwendet werden. Auch hier wird eine Dekontamination der Masken durch eine Hitzeinaktivierung von SARS-CoV-2 mittels trockener Hitze bei 65 bis 70 Grad Celsius für 30 Minuten empfohlen."

Auch in der Mikrowelle ist, wenn es denn unbedingt sein muss, eine Reinigung der Masken möglich, berichtet der Spiegel: Für die Sterilisation platzierten US-amerikanische Forscher die Maske mit der Außenseite nach unten auf zwei Gefäßen mit jeweils 50 Milliliter lauwarmem Leitungswasser in einer handelsüblichen Mikrowelle. Sie erhitzten die Konstruktion zwei Minuten lang bei 750 Watt, um Wasserdampf zu erzeugen, der die Maske reinigt. Dabei wurde die Filterwirkung nicht geschwächt und nur vereinzelt traten Schäden an der Maske auf.