Im Juli vergangenen Jahres verkündete der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, in den kommenden fünf Jahren 30 Millionen Bäume pflanzen zu wollen – fünf Millionen mehr als vorgesehen.
Ziel war es, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Auf Nachfrage der Passauer Neuen Presse erklärte das zuständige Bayerische Landwirtschaftsministerium allerdings, dass bisher noch kein einziger zusätzlicher Baum gepflanzt wurde. "Nach längerer Prüfung hat die Europäische Kommission im Juli ihre beihilferechtliche Prüfung erfolgreich abgeschlossen. In den Sommermonaten werden wegen ungünstigerer klimatischer Bedingungen grundsätzlich keine jungen Bäume gepflanzt. Jetzt im Herbst 2020 starten die Pflanzungen im Rahmen des Zukunftsprogramms", hieß es aus dem Landwirtschaftsministerium.
"Klimafahrplan" 2019 vorgestellt
Da also zwischenzeitlich die hierfür notwendigen förderrechtlichen Voraussetzungen für das "Zukunftsprogramm für Bayerns Wälder" geschaffen worden seien, "werden die Bayerischen Staatsforsten in den kommenden fünf Jahren insgesamt fünf Millionen Bäume mehr als bisher in den vom Klimawandel besonders betroffenen Wäldern pflanzen", teilte das Ministerium gegenüber unserer Zeitung mit.
Am 10. Juli des vergangenen Jahres hatte Söder seinen "Klimafahrplan" vorgestellt. Ziel war es, sich mehr um die Umwelt im Freistaat zu kümmern. Im Fokus stand bei seinen Ankündigungen in der Staatskanzlei der Wald. Es gebe keine Zeit zu verlieren, warnte Söder damals. Der Wald sei "unser Erbe" und ihn zu erhalten die wichtigste Aufgabe. "Wir bauen die Bayerischen Staatsforsten zu einem Zukunftswald um und rüsten sie so für die Folgen des Klimawandels", erklärte der CSU-Chef. Die Staatsforsten sollten nicht mehr das Hauptziel haben, mit dem Wald möglichst viel Geld zu verdienen. Stattdessen sollten sie ökologischer ausgerichtet werden.
− ka/pnp
