Corona-Krise
Söder: Keine automatischen Schulschließungen mehr wegen Corona

05.11.2020 | Stand 21.09.2023, 3:01 Uhr

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Laut Markus Söder soll es in Bayern keine automatischen Schulschließungen mehr wegen Corona geben. Außerdem forderte Bayerns Ministerpräsident eine schnelle Auszahlung der Finanzhilfen.

Ungeachtet der drastisch gestiegenen Corona-Zahlen soll es an bayerischen Schulen auf absehbare Zeit keine automatischen Klassenteilungen oder gar Schulschließungen geben - weder in Landkreisen noch in kreisfreien Städten. Selbst in Corona-Hotspots sollen Schulen nicht automatisch auf einen Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht umstellen, sondern allenfalls einzelne, betroffene Schulen. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag in München zu den Ergebnissen eines Spitzengesprächs mit Lehrer-, Eltern- und Schülervertreter am Vortag.

Es gebe keine fixen Corona-Inzidenzwerte, bei denen Schulen geschlossen werden müssten, erklärte Söder. Entscheidend sei nur, ob es an einer Schule ein Infektionsgeschehen gebe oder nicht. Auch bislang hatte kein Automatismus bestanden. Ein Stufenplan des Kultusministeriums sah aber die Möglichkeit ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 explizit vor - das ist nun endgültig vom Tisch.

Gesundheits- und Schulämter entscheiden

"Schule und Kita bleiben in Bayern geöffnet", unterstrich Söder. Das gelte so lange, bis ein Gesundheits- oder Schulamt feststelle, dass die Infektionsgefahr in einer bestimmten Einrichtung zu groß sei. Der Regierungschef forderte sehr deutlich, den Leistungsdruck an den Schulen angesichts der Corona-Krise nicht unnötig zu erhöhen und etwa im Eiltempo Proben schreiben zu lassen. Auch die Lehrpläne müssten, wo notwendig, an das Infektionsgeschehen angepasst werden.

Zugleich kündigte Söder an, auch nach diesem Schuljahr solle das Vorrücken in die nächste Klassenstufe großzügiger gehandhabt werden. Und wenn jemand nicht vorrücke, dann solle dies nicht auf die Schulkarriere angerechnet werden. "Ziel ist, dass aus einem nicht normalen Schuljahr trotzdem ein faires Schuljahr wird."

Schnelle Auszahlung der Corona-Hilfen für Firmen gefordert

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vom Bund eine schnelle Auszahlung der angekündigten Corona-Hilfen für Firmen gefordert, die vom aktuellen Teil-Lockdown betroffen sind. "Es darf hier keine Hängepartie geben", sagte Söder am Donnerstag in München. Mindestens Abschlagszahlungen müssten im November fließen. Zudem brauche es ein möglichst einfaches, unbürokratisches Verfahren.

Für Bayern stellte Söder zusätzliche Hilfen für Schausteller in Aussicht, die nun insbesondere unter der Absage von Weihnachtsmärkten leiden. Für Schausteller sei es eine "extrem bedrohliche Situation". Deshalb werde man über zusätzliche Hilfen im Dezember sprechen, sagte er - sonst stünde das gesamte Schaustellergewerbe vor dem Nichts.

Für die Kulturbranche im Freistaat will Söder nach eigenen Worten "eine Art Kulturfrühling" starten. Man werde sich überlegen, wie man für Bayern eine Kulturoffensive starten und ein "Neuerwachen" nach der Corona-Krise verstärken könne, sagte der Ministerpräsident.

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