Abtransport mit Lkw
Polizei hebt Drogenplantage bei Salzburg aus: Münchner in Haft

Cannabis-Aufzucht in Einfamilienhaus nahe Salzburg – Polizei braucht Lkw, um alles abzutransportieren – Verbotene Waffen

14.02.2021 | Stand 14.02.2021, 13:02 Uhr

Cannabispflanzen in rauen Mengen entdeckten die Fahnder in dem Einfamilienhaus in Oberalm nördlich von Hallein. Wie professionell die vier Münchner die Drogen angebaut und produziert hatten, zeigt das linke Bild, auf dem die Polizei das Zubehör beschrieben hat. −Fotos: Polizei Salzburg

Eine groß angelegte Drogenplantage hat die Salzburger Polizei ausgehoben. Vier Münchner wurden am Mittwoch verhaftet.

Sie sollen in Oberalm unweit von Hallein Cannabis im großen Stil angebaut haben. Die Polizei brauchte zum Abtransport aller Materialien einen Lastwagen.

Nach monatelangen Ermittlungen konnte die Kriminalgruppe Hallein zahlreiche Beweisgegenstände mit einem Gesamtwert von rund 100.000 Euro sicherstellen: rund fünf Kilogramm verkaufsfertige Cannabisblüten, etwa 650 Gramm Cannabisharz, 25 Gramm Kokain, vier Stück XTC-Tabletten, rund zwei Gramm der Partydroge MDMA, 34 Fläschchen LSD-Tropfen, Suchtmittel-Equipment im Wert von rund 10.000 Euro und etwa 2500 Euro Bargeld, außerdem zahlreiche Mobiltelefone und Speichermedien sowie mehrere zum Teil verbotene Waffen, darunter Armbrust, Schwert, Messer, Revolver und Faustfeuerwaffen.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um drei Männer (26, 35 und 48 Jahre) sowie eine 24-jährige Frau, die Lebensgefährtin des 35-Jährigen. Alle vier sind bereits mit Drogendelikten im Umfeld von München in Erscheinung getreten. Im Jahr 2019 beschlossen der 35-Jährige, seine Freundin und der 26-jährige Bekannte, einen Schlussstrich in Deutschland zu ziehen und mieteten sich in Oberalm ein Einfamilienhaus. Sie schmiedeten Pläne für den Cannabis-Anbau im Keller des Hauses und rekrutierten dafür im Frühjahr 2020 ihren 48-jährigen Bekannten, der über mehrjährige Erfahrung im Anbau von Cannabis verfügt. Er wurde als "Gärtner" eingestellt – mit einem zugesagten Monatsgehalt von 1000 Euro sowie fünf Prozent des Ernteertrages. 10.000 Euro wurden in die hochprofessionelle Plantage investiert. Ab dem Sommer wurde Cannabis angebaut und gewinnbringend weiterverkauft.

"Das Geschäft lief so erfolgreich dass die Anlage kontinuierlich ausgebaut wurde und die Miete des Hauses von mehr als 2000 Euro leistbar war", so eine Sprecherin der Polizei Salzburg.

Nachdem die vier Festgenommenen zunächst die Aussage verweigert hatten, gaben sie doch zu, die Anlage betrieben zu haben – und versuchten, die Verantwortung den jeweils anderen zuzuschieben. Nur der 48-Jährige gestand, als bezahlter "Gärtner" im Einsatz gewesen zu sein. Alle Vier wurden in die Justizanstalt Salzburg gebracht.

Das Quartett wurde wegen Suchtgifthandel im Rahmen einer kriminellen Vereinigung angezeigt. Dazu kommen Verstöße gegen das Waffengesetz sowie die Meldung an die Finanzpolizei, weil die Vier seit Sommer einen Pkw mit deutscher Zulassung benutzt und nicht in Österreich angemeldet hatten.

− hud/obb