Schlag gegen ‘Ndrangheta
Nach Mafia-Razzia in Oberbayern: Insgesamt 42 Luxusautos beschlagnahmt

22.10.2021 | Stand 22.10.2021, 18:57 Uhr

Fünf Luxusautos sind bei der Großrazzia bei einem Autohändler nahe Kösching beschlagnahmt worden. −Foto: Blaimer

Von Daniela Blaimer

Bei der Großrazzia gegen die süditalienische Mafia-Organisation ‘Ndrangheta, bei der auch Objekte in der Region um Ingolstadt durchsucht wurden, hat die Polizei unter anderem 42 Luxusautos sichergestellt.

Außerdem sind den Beamten hohe Bargeldsummen und zahlreiche hochwertige Uhren ins Netz gegangen. Das teilte die Polizei am Freitag auf Anfrage des Donaukurier (DK) mit. 

Wie bereits berichtet, rückte die Polizei unter anderem in Buxheim   und dem Interpark zwischen Großmehring und Kösching (alles im Kreis Eichstätt) an. Bei Letzterem wurden fünf Luxusautos im Wert von circa einer Million Euro bei einem Autohändler beschlagnahmt. Laut „Bild“-Zeitung hatten sich die Beamten allerdings  mehr Fahrzeuge erhofft. Grund zu der Annahme  waren  Autos, welche  im Internet  zu finden waren  und  in einer Garage sein sollten. Die Autos seien aber nicht mehr dort gewesen.  Wie die Polizei am Freitag außerdem mitteilte, sind alle  elf festgenommenen Tatverdächtigen, darunter vier in Bayern, weiter in Haft.  Der größten europäischen Mafia wird   Steuerhinterziehung in Höhe von 13 Millionen Euro vorgeworfen. Die Angeklagten sollen europaweit mit Luxusautos gehandelt  und sich die Umsatzsteuer mehrfach erstatten haben lassen, obwohl diese nie bezahlt wurde. 

Seit mehr als einem Jahr ermittelt die Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt zusammen mit der Steuerfahndung Augsburg unter Führung der Europäischen Staatsanwaltschaft  (Eppo) gegen das Syndikat. Dabei war die Razzia die erste operative Aktion der 2017 gegründeten Eppo. Diese wird aktiv, sobald die mutmaßliche Schadenshöhe für ein  Land der Europäischen Union mehr als zehn Millionen Euro beträgt.