Von Daniela Blaimer
Bei der Großrazzia gegen die süditalienische Mafia-Organisation ‘Ndrangheta, bei der auch Objekte in der Region um Ingolstadt durchsucht wurden, hat die Polizei unter anderem 42 Luxusautos sichergestellt.
Außerdem sind den Beamten hohe Bargeldsummen und zahlreiche hochwertige Uhren ins Netz gegangen. Das teilte die Polizei am Freitag auf Anfrage des Donaukurier (DK) mit.
Wie bereits berichtet, rückte die Polizei unter anderem in Buxheim und dem Interpark zwischen Großmehring und Kösching (alles im Kreis Eichstätt) an. Bei Letzterem wurden fünf Luxusautos im Wert von circa einer Million Euro bei einem Autohändler beschlagnahmt. Laut „Bild“-Zeitung hatten sich die Beamten allerdings mehr Fahrzeuge erhofft. Grund zu der Annahme waren Autos, welche im Internet zu finden waren und in einer Garage sein sollten. Die Autos seien aber nicht mehr dort gewesen. Wie die Polizei am Freitag außerdem mitteilte, sind alle elf festgenommenen Tatverdächtigen, darunter vier in Bayern, weiter in Haft. Der größten europäischen Mafia wird Steuerhinterziehung in Höhe von 13 Millionen Euro vorgeworfen. Die Angeklagten sollen europaweit mit Luxusautos gehandelt und sich die Umsatzsteuer mehrfach erstatten haben lassen, obwohl diese nie bezahlt wurde.
Seit mehr als einem Jahr ermittelt die Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt zusammen mit der Steuerfahndung Augsburg unter Führung der Europäischen Staatsanwaltschaft (Eppo) gegen das Syndikat. Dabei war die Razzia die erste operative Aktion der 2017 gegründeten Eppo. Diese wird aktiv, sobald die mutmaßliche Schadenshöhe für ein Land der Europäischen Union mehr als zehn Millionen Euro beträgt.