Preise extrem gestiegen
Mit diesen Tipps des ADAC sparen Sie Sprit - und damit bares Geld

14.03.2022 | Stand 15.03.2022, 15:04 Uhr

Wenn die Tankuhr gegen Null geht, wird es teuer bei den extrem gestiegenen Spritpreisen. Der ADAC Südbayern hat für die PNP Spritspar-Tipps zusammengestellt. Symbolbild: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Von Christoph Eberle

Nicht ruckartig Gas geben oder bremsen: Das weiß jeder. Aber gibt’s noch andere Tipps für die täglichen Fahrten, die eine deutliche Ersparnis und damit bares Geld bringen? Die PNP fragte bei Alexander Kreipl vom ADAC Südbayern nach.



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„Optimieren Sie Ihre Fahrweise“, lautet der oberste Ratschlag des verkehrs- und umweltpolitischen Sprechers Alexander Kreipl vom ADAC Südbayern. Konkret heiße das: Flott beschleunigen, rechtzeitig hochschalten (bei ca. 2000 U/min) und behalten Sie mit niedrigen Drehzahlen die gewählte Geschwindigkeit bei. Schalten Sie erst dann zurück, wenn der Motor ruckelt oder zu Brummen beginnt.

Wichtig ist auch eine vorausschauende Fahrweise: „Bremsen vergeudet Energie. Nutzen Sie daher so lange wie möglich die Motorbremswirkung. Lassen Sie das Auto bei eingelegtem Gang auf eine Ortschaft oder rote Ampel zurollen, statt unmittelbar davor abrupt abzubremsen“, sagt Kreipl.

Weitere Fragen und Antworten:

Hat die zu fahrende Entfernung Auswirkungen auf den Spritverbrauch?
Kurzstrecken auf jeden Fall vermeiden. Bei kaltem Motor verbraucht ein Auto am meisten Sprit. „Steigen Sie bei Kurzstrecken daher lieber aufs Fahrrad um oder kombinieren Sie mehrere Einzelfahrten zu einer längeren Fahrt“, rät der ADAC-Sprecher.



Wie viel Sprit kann ich sparen, wenn ich die Sitzheizung nicht einschalte oder die Heizung runterdrehe? Lohnt sich das?
Elektrische Verbraucher nur einschalten, wenn man sie wirklich braucht. Vor allem im Winter kommen elektrische Verbraucher wie Sitzheizung, Front- und Heckscheibenheizung sowie ein beheizbares Lenkrad regelmäßig zum Einsatz. „Diese Systeme können bis zu einem Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer mehr verbrauchen. Aber: nie an der Sicherheit sparen, also beispielsweise bei Scheibenwischer oder Scheibenheizung“, sagt Kreipl.

Ich habe immer viel Ladung im Auto, das macht doch nichts aus?
Ob Straßenatlas, Getränkekisten oder diverser Kleinkram: Jedes Stück mehr im Auto bedeutet mehr Gewicht und kostet Kraftstoff. „Also am besten alles raus, was Sie nicht brauchen! 100 Kilo Zusatzlast ergeben bis zu 0,3 Liter Mehrverbrauch“, so der Rat des ADAC Südbayern. Gerade Dachträger, Dachboxen und Fahrradträger erhöhen den Verbrauch Ihres Wagens signifikant.

Haben die Reifen Einfluss auf den Spritverbrauch?
„Ja, der Einfluss der Bereifung ist erheblich! Kontrollieren Sie regelmäßig den Luftdruck, denn zu wenig Luft in den Reifen erhöht den Verbrauch Ihres Autos. Schon ein 0,3 bar verminderter Luftdruck steigert den Rollwiderstand und sorgt somit für unnötigen Mehrverbrauch“, so Alexander Kreipl. Um zusätzlich Kraftstoff zu sparen, können Sie den vom Fahrzeughersteller empfohlenen Reifenluftdruck moderat erhöhen, sofern dies in der Bedienungsanleitung beschrieben ist.

Im ADAC Reifentest werden Pneus regelmäßig auf ihren Rollwiderstand geprüft. „Mit optimierten Energiesparreifen können Sie bis zu 0,5 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer sparen. Somit kann sich ein auf den ersten Blick teurer Reifen mit sehr geringem Rollwiderstand über die Nutzungsdauer mehr als amortisieren“, so Kreipl.

Haben die unterschiedlichen Benzinsorten Einfluss auf den Verbrauch, E5 – E10 – Premium?
Die Auswahl der Benzinsorte hat nach Angaben des ADAC nur geringfügige Auswirkungen auf den Verbrauch. Vergleichsmessungen zwischen E5 und E10 haben einen Mehrverbrauch bei E10 von ca. 1 Prozent ergeben. Erheblich größeren Einfluss auf den Verbrauch haben die individuelle Fahrweise und äußere Einflüsse wie Verkehrsfluss, Witterung, Streckenführung und Topographie.

„Für alle, die bisher E5 getankt haben, lohnt es sich aufgrund des Preisunterschieds und des Umweltvorteils über einen Umstieg auf E10 nachzudenken“, sagt Kreipl.

Stichwort Tank-Tourismus, zum Beispiel nach Österreich: Bis zu welcher Entfernung lohnt sich das – und wie viel Stau muss man da in nächster Zeit einkalkulieren?
„Von extra durchgeführten, längeren Tankfahrten nach Österreich ist abzuraten“, sagt der ADAC-Sprecher. Die Anfahrt frisst die Einsparung schnell wieder auf und auch unter Berücksichtigung der Emissionen sind zusätzliche Fahrten zu vermeiden. Wer sich sowieso im Nachbarland befindet, kann natürlich die Preisvorteile nutzen.



Wie viel spare ich, wenn ich Tempo 130 statt 150 fahre und wie viel, wenn ich 100 statt 130 fahre?
Die Einsparungen sind unbestritten, aber schwer quantifizierbar, da sie von vielen Komponenten wie Verbrauch des Fahrzeugs (Motorisierung, Luftwiderstand etc.), Fahrweise (Beschleunigung- und Bremsvorgänge), Topographie, Verkehrsaufkommen etc. abhängen. „Geschwindigkeit runter bringt auf jeden Fall eine Spritersparnis“, sagt Alexander Kreipl vom ADAC Südbayern.

Ist auf längeren Strecken eigentlich die Autobahn oder die Landstraße der sparsamere Weg? Würde es sich lohnen, Landstraße statt Autobahn zu fahren, wenn mir die Zeit egal ist?
Nein, es ist eher effizienter mit gemäßigter Geschwindigkeit auf Autobahn zu fahren. „Wichtig ist auch, dass die Autobahnen die sichersten Straßen in Deutschland sind“, erklärt Kreipl.

Was sind erfahrungsgemäß an den Tankstellen die günstigsten Tank-Tage und -uhrzeiten?
Die Preise an den Zapfsäulen schwanken im Tagesverlauf sehr stark, es gibt Unterschiede von mehreren Cent. Am teuersten ist es nach Angaben des ADAC in der Regel in den Morgenstunden ab 7 Uhr und im Abendverkehr, am günstigsten kann man in Abendstunden tanken.

Wir schätzen die Experten die Entwicklung der nächsten Wochen ein?
„Die Entwicklung ist schwer vorherzusagen. Es gilt, wie sonst auch, im Tagesverlauf günstige Spritpreise zu nutzen. Also auch volltanken, wenn der Tank erst halb leer ist, sobald ich eine günstige Tankstelle sehe“, rät Kreipl.