WhatsApp, Facebook, Instagram: Die digitalen Kommunikationsdienste bieten ihren Nutzern eine große Palette an "Emojis", um ihre Nachrichten zu verzieren. Ein MdL will nun auch ein "Bayern-Emoji".
Bei "Emojis" handelt es sich um digitale Piktogramme: Vom lachenden Gesicht über den schnurrenden Kater bis zu Länderflaggen ist fast alles dabei. Doch ein "Emoji" fehlt, findet der Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt (Freie Wähler): die Bayernflagge. Als Europaausschussvorsitzender hat er nun den Geschäftsführer von Facebook Deutschland, David Kling, gebeten, die weiß-blaue Landesflagge einzuführen.
Gotthardt findet es "schade", dass Bayern kein eigenes Emoji hat, teilt er via Pressemittelung mit. Fast jeder weltweit kenne und liebe Bayern und seine Kultur – außer Facebook: "Lassen Sie Ihre kreativen Köpfe doch auch die Bayernflagge – ein einfaches Weiß-Blau reicht, es müssen weder Löwe noch Raute sein – designen und schenken Sie uns und allen Bayernfreunden weltweit ein Bild, um unsere Liebe zum Freistaat auch digital zu zeigen", wandte sich Gotthardt an den Facebook-Konzern.
Auf die Idee hätten den Politiker seine Kinder gebracht: "Sie wollten mir an einem langen Plenartag liebe Grüße von daheim schicken und die Nachricht mit einigen Bayernflaggen verzieren." Doch die bayerische Flagge suchten sie vergebens. Deshalb schickte Gotthardts jüngster Sohn seinem Papa eine "Beschwerde" hinterher. In einer Sprachnachricht monierte der Bub: "Es gibt Bayern nicht bei WhatsApp, das ist blöd – das musst du ändern. Du bist doch Politiker."
MdL fühlt sich herausgefordert
Beim Abhören dieser Worte musste Gotthardt erst mal schmunzeln, heißt es in der Pressemitteilung. Und doch fühlte sich der MdL herausgefordert: "Irgendwie haben sie ja Recht." Noch im Plenarsaal tippte er seinen Brief an David Kling von Facebook Deutschland: "Das Oktoberfest kennt man weltweit, die bayerische Kultur genießt einen rundum guten Ruf und überall auf dem Globus denkt so mancher an Alpen und Lederhose, wenn er Deutschland beschreibt. Jeder, so meint man, kennt Bayern – außer WhatsApp, Facebook und Messenger."
Dabei, so Gotthardt, führe die Liste der Emojis durchaus regionale Fahnen. "Auch Schottland und Wales, beide Teil des Vereinigten Königreichs, finden sich im bunten Fundus Ihrer Emojis."
Noch steht sie aus, die Antwort der Hamburger Facebook-Zentrale. Für Tobias Gotthardt ist klar: "Es würde mich sehr freuen, das weiß-blaue Emoij schon bald regelmäßig in meinen Nachrichten zu verwenden. Und ich bin mir sicher: Ich wäre nicht der Einzige."
− pnp
