Ministerium stellt klar
Länger gebuchte Reisen sind auch während Ausgangssperre erlaubt

16.12.2020 | Stand 20.09.2023, 23:24 Uhr

−Symbolbild: dpa

Länger gebuchte Zug- oder Flugreisen in den Nachtstunden sind trotz der nächtlichen Ausgangssperre ausnahmsweise erlaubt. Das stellte das Bayerische Gesundheitsministerium am Mittwoch klar.

Wer also zwischen 21 und 5 Uhr zum Bahnhof oder Flughafen oder von dort nach Hause muss, muss laut Gesundheitsministerium keine 500 Euro Bußgeld fürchten.

Ein Ministeriumssprecher verwies am Mittwoch auf den gemeinsamen Appell von Bund und Ländern, angesichts der Corona-Pandemie in der Zeit bis 10. Januar von nicht zwingend notwendigen Reisen im Inland und auch ins Ausland abzusehen. Und angesichts der nächtlichen Ausgangssperre in Bayern seien Reisen "grundsätzlich so zu planen, dass die Zielwohnung bis 21 Uhr erreicht beziehungsweise der räumliche Geltungsbereich der Ausgangssperre verlassen ist".



Ausnahmefall gilt nur für vor dem Lockdown gebuchte Reisen

Bei Reisen, die bereits vor dem Inkrafttreten der neuen Verordnung an diesem Mittwoch gebucht worden waren, gilt aber eine Ausnahme: Wenn es bei solchen Reisen zwingend erforderlich ist, im Zeitraum zwischen 21 und 5 Uhr zum Flughafen oder zum Bahnhof oder von dort nach Hause unterwegs zu sein, dann liege ein "Ausnahmefall" vor, "der den Aufenthalt außerhalb einer Wohnung gestattet", erklärte der Sprecher.

Laut Corona-Verordnung ist der Aufenthalt im öffentlichen Raum in den Nachtstunden aus einigen wenigen triftigen Gründen erlaubt, etwa in Notfällen oder für den Weg zur Arbeit. Eine Ausnahme gibt es aber demnach auch bei "ähnlich gewichtigen und unabweisbaren Gründen".

Ausnahme gilt auch bei unverschuldeten Verspätungen

Und auch wer mit dem Zug Verspätung hat oder mit dem Auto im Stau steht, muss laut Ministerium kein Bußgeld fürchten. "Wer sich unverschuldet (etwa wegen Verspätungen oder Verkehrsbehinderungen bei der Heimfahrt) im Zeitraum der Ausgangssperre noch außerhalb einer Wohnung aufhält, handelt dann nicht ordnungswidrig, wenn er sich unverzüglich in eine Wohnung begibt", erklärte der Sprecher.

− dpa