Tipps zum Schulstart
Experte: Darum sollten Eltern ihr Kind nicht zur Schule fahren

14.09.2021 | Stand 21.09.2023, 22:20 Uhr

−Symbolbild: Peter Kneffel/dpa

In Bayern hat die Schule wieder begonnen. Deshalb gibt Wilhelm Zwergel, Verkehrsexperte bei der Polizei Schrobenhausen, Tipps für Eltern und Kinder.

"Lassen Sie Ihr Kind zur Schule laufen, falls möglich, oder nutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel", empfiehlt Zwergel im Gespräch mit dem Donaukurier. Eltern sollten es vermeiden, ihr Kind zur Schule zu fahren. Das hohe Verkehrsaufkommen vor der Schule stelle eine Gefahr für die Kinder dar. Sinnvoll sei es anfangs auch, wenn Eltern ihr Kind auf dem Weg begleiten.



Zwergel gibt noch mehr Tipps: "Wählen Sie den sichersten Schulweg aus." Das sei nicht unbedingt der kürzeste Weg, aber oft lohne sich ein kleiner Umweg, "wenn dadurch Ampeln oder von Schülerlotsen betreute Wege genutzt werden können". Auch zugeparkte Straßen sollten nach Zwergels Empfehlung vermieden werden, da wartende Kinder hinter den Fahrzeugen für den fließenden Verkehr oft kaum zu sehen seien.

Übung macht den Meister

Übung macht den Meister, das sei bei Schulkindern nicht anders. Deshalb sollte man ein Kind unter Aufsicht selbstständig Lösungen und Verhaltensweisen vorschlagen lassen. "Man darf die Kinder da auch loben, wenn Sie eine gute Lösung im Straßenverkehr gefunden haben", sagt Zwergel.

Bevor ein Kind schließlich alleine zur Schule geht, sollte man darauf achten, ob es zum Beispiel am Bordstein immer anhält, so der Polizeihauptmeister. Eltern sollten bei ihrem Nachwuchs noch auf andere Dinge achten. "Schauen Sie zum Beispiel, ob ihr Kind den Blickkontakt mit dem Fahrzeugführer sucht oder das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer berücksichtigt", empfiehlt er. Die Geschwindigkeit von Fahrzeugen sollte es ebenso abschätzen können.

Rechtzeitig auf den Weg schicken

Und auch wenn das frühe Aufstehen gerade in der ersten Schulwoche noch etwas ungewohnt sei, sollten Eltern ihr Kind "immer so rechtzeitig auf den Weg schicken, dass es ihn in Ruhe bewältigen kann, auch wenn mal etwas dazwischen kommt", lautet Zwergels Rat.

Gerade während der dunklen Jahreszeit sollten Kinder darüber hinaus so angezogen sein, dass sie auch bei schlechtem Wetter gut von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden können. "Warnwesten, Reflektoren an der Kleidung oder auch am Schulranzen sorgen für eine gute Erkennbarkeit", sagt Zwergel. Ein deutlich erkennbares Schulkind könne bei Dämmerung oder Dunkelheit vom Autofahrer viel früher wahrgenommen werden.

In der ersten Schulwoche werden Zwergel und seine Kollegen vermehrt an den Schulen zu sehen sein. "Da schauen wir schon, ob etwa das Halteverbot eingehalten wird oder ob die Kinder im Auto richtig gesichert sind", sagt er.

− dk