Sticheleien gegen Laschet
Ein Jahr nach Wahldesaster 2021: Söder räumt eigene Fehler ein

10.09.2022 | Stand 20.09.2023, 22:45 Uhr

"Wir haben daraus gelernt", lautet das Fazit von CSU-Chef Markus Söder ein Jahr nach dem Wahldesaster der Union bei der Bundestagswahl 2021. −Symbolbild: Michael Kappeler/dpa

CSU-Chef Markus Söder hat nach dem Desaster der Union bei der Bundestagswahl 2021 eigene Fehler eingeräumt.



"Ich weiß, 2021 war nicht unser bestes Jahr", sagte Söder am Samstag in einem Grußwort auf dem CDU-Parteitag in Hannover. Es seien Fehler gemacht worden, "natürlich auch von mir", räumte er unter dem Applaus der Delegierten ein. Söder sagte: "Wir haben daraus gelernt." Der Neustart 2022 sei "nicht nur besser gelaufen, als es die Linken erhofft haben". Die Zusammenarbeit in Fraktion und Partei "ganz besonders mit Eurem Vorsitzenden, lieber Friedrich, läuft exzellent, besser, als wir beide es wahrscheinlich erwartet hätten".

Wegen Sticheleien gegen Laschet in der Kritik

Nicht wenige in der CDU geben Söder wegen dessen anhaltenden Sticheleien gegen den damaligen CDU-Chef und Unionskanzlerkandidaten Armin Laschet im Wahlkampf 2021 eine Mitverantwortung am Scheitern bei der Bundestagswahl. Die Union war mit ihrem historisch schlechtesten Ergebnis von 24,1 Prozent nach 16 Jahren Regierungszeit von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in die Opposition gestürzt.

Söder hatte die CDU-Delegierten gleich zu Beginn seiner Rede umschmeichelt und gesagt, er dürfe die herzlichen Grüße "der kleinen Schwester CSU" überbringen. Mit Respekt habe er den Parteitag verfolgt. Das CDU-Treffen sei "ein tolles Signal gewesen von Entschlossenheit und Geschlossenheit". Es passe zur Union, "wenn wir uns unterhaken, wenn wir zusammenstehen".

Gemeinsamer Unionsrat von CDU und CSU abgelehnt

Einen Antrag des CDU-Nachwuchses von der Jungen Union, einen gemeinsamen Unionsrat von CDU und CSU zu schaffen, hatte der Parteitag zuvor gegen den Willen der JU an das Parteipräsidium überwiesen. Dieses soll das Thema nun mit der CSU erörtern. Die JU wollte unter anderem erreichen, dass in dem Gremium nach dem Machtkampf zwischen Söder und Laschet die Kür des nächsten Kanzlerkandidaten vorbereitet wird. JU-Chef Tilman Kuban hatte gewarnt, eine Überweisung komme einer Beerdigung des Antrages gleich.

− dpa