Ostbayern
Dritte Nacht in Folge schwere Unwetter: Fotos und Videos

24.06.2021 | Stand 24.06.2021, 13:45 Uhr

−Foto: Kreisbrandinspektion Deggendorf

Von Christoph Eberle und Elisabeth Stadler

Auch in der Nacht zum Donnerstag zogen schwere Gewitter durch Ostbayern und hinterließen vielerorts eine Spur der Verwüstung.

Bereits am Mittwochabend warnte der Deutsche Wetterdienst in etlichen Landkreisen im Verbreitungsgebiet wieder vor schweren Unwettern - die dritte Nacht in Folge. Zu ersten Schäden kam es noch am Abend.



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In der Stadt Passau blieb ein Auto in einer überfluteten Unterführung in der Regensburger Straße liegen. Der Fahrer konnte sich laut Polizei noch selbst aus seiner misslichen Lage befreien. Besonders schlimm hat es auch den Stadtteil Maierhof erwischt, wo ein verrohrter Bach eine Mauer durchbrach und eine Garage sowie Zufahrten völlig verschlammte. Stadtbrandrat Andreas Dittlmann bilanzierte um 0.30 Uhr 65 Einsätze. 236 Frauen und Männer der Feuerwehren halfen, Schäden zu beseitigen

In Neukirchen am Inn (Landkreis Passau), das schon Dienstagabend vom Hagel sehr getroffen wurde, stand das Wasser in der Nacht zum Donnerstag kniehoch auf der Hauptstraße, die Feuerwehrkommandant Uwe Vogl erzählt.



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1301 Notrufe allein in Stadt und Landkreis Passau sowie FRG



Die Integrierte Leitstelle Passau, die für Stadt und Landkreis Passau sowie die Landkreise Freyung-Grafenau und Rottal-Inn zuständig ist, sprach gegenüber der PNP von rund 450 Einsätzen, 1301 Notrufe gingen ein. Erst gegen 1 Uhr morgens gab der Deutsche Wetterdienst Entwarnung.

Am Mittwochabend liefen rund 220 Einsätze im Landkreis Deggendorf. „Die Schäden geht weit in die Millionen“, so Kreisbrandrat Alois Schraufstetter. Schwerpunkte waren Künzing, Wallerdorf und Teile von Iggensbach und Schöllnach. Infolge des Starkregens fluteten Wassermassen aus einem Überlaufbecken in Künzing (Landkreis Deggendorf) die Keller mehrerer Häuser einer angrenzenden Siedlung. Ebenfalls im Landkreis Deggendorf, in Kopfsberg, standen etliche Häuser unter Wasser. Zwei Hotel-Gaststätten in der Gemeinde Iggensbach wurden von den Wassermassen der eigentlich friedlich dahinlaufenden Ohe eingeschlossen. Das Wasser lief kniehoch über die Straße, Öl- und Gastanks drohten aufgeschwemmt zu werden. Die Einsatzkräfte von Feuerwehren und Wasserwacht sicherten die Tanks, mit Sandsäcken versuchten die Besitzer ihre Gebäude zu schützen.

Auch in der Gemeinde Außernzell waren die Einsatzkräfte der Feuerwehren gefordert, um vollgelaufene Keller auszupumpen. Etliche Straßen wurden überflutet, an einigen Stellen bildeten sich regelrechte Seen auf der Fahrbahn. In Mallersdorf-Pfaffenberg (Landkreis Straubing-Bogen) musste das Public Viewing wegen Starkregens vorzeitig abgebrochen werden. Mehrere Meldungen über Blitzeinschläge in Häuser im Raum Freyung-Grafenau und in eine Kirche im Rottal wurden glücklicherweise nicht bestätigt, so das Polizeipräsidium Niederbayern.



Gerade erst geöffnetes Freibad schon wieder zu



In Freyung sorgte das Unwetter dafür, dass das noch nicht einmal seit zwei Wochen wieder geöffnete Freibad wieder vorübergehend zu hat. Der Starkregen am Mittwoch hat einen Kanaldeckel gehoben und das Abwasser ist ins Schwimmerbecken gelaufen, dessen Wasser nun komplett abgelassen werden muss. Das dauert zwei Wochen, in denen das Freibad geschlossen ist.

Im Großraum Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn) sorgten schwere Gewitter mit Starkregen oder Hagel für geflutete Straßen und Keller. 84 Einsätze vermeldete die Integrierte Leitstelle (ILS) Passau für den Landkreis Rottal-Inn. Der Schwerpunkt lag laut ILS mit rund 30 Einsätzen in Hebertsfelden, wie der örtliche Feuerwehrkommandant Michael Fuchs gegenüber der Heimatzeitung bestätigt.



Rund 30 Bäume fielen in Bayerisch Gmain auf Bundesstraße



Eine Schneise hat der Wind am Mittwochabend am Hallthurmer Berg in den Wald geschlagen. Etwa 20 bis 30 Bäume fielen um und versperrten die Bundesstraße auf Bayerisch Gmainer (Landkreis Berchtesgadener Land) Gebiet. Kurz vor 22 Uhr rückte die Freiwillige Feuerwehr aus: „Die Fahrbahn hat ausgeschaut wie ein Waldboden“, berichtete Kommandant Thomas Hörl der Heimatzeitung. Er war mit 28 Kollegen und vier Autos der Bayerisch Gmainer Wehr bis ein Uhr nachts im Einsatz, um die Fahrspur freizuschneiden.

Unzählige vollgelaufene Keller, überflutete und dick mit Hagelkörnern bedeckte Straßen, umgestürzte Bäume, zerstörte Felder hinterließ das Unwetter bereits am Dienstag kurz nach 17 Uhr im Landkreis Mühldorf.