Interaktive Grafiken
Bundestagswahl: Das sind die Hochburgen der Parteien in Niederbayern

27.09.2021 | Stand 21.09.2023, 21:06 Uhr

−Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Wie haben die niederbayerischen Wähler zum Ergebnis der Bundestagswahl 2021 beigetragen? In unseren interaktiven Grafiken sehen Sie, in welchen Gemeinden die Bundestagsparteien besonders gut oder besonders schlecht abgeschnitten haben.

Wie die Parteien in Südostoberbayern abgeschnitten haben, sehen Sie hier.



Auf bundesweiter Ebene ist die SPD der Sieger des Wahlabends. Traditionell können die Sozialdemokraten in Niederbayern nicht mit der CSU mithalten, doch in immerhin 13 Gemeinden holte die SPD jeweils über 20 Prozent bei den Zweitstimmen. Am besten hat die Partei in Frauenau (Landkreis Regen) mit 30,1 Prozent abgeschnitten. Dahinter folgen Obernzell und Hauzenberg (beide Landkreis Passau) mit 23,2 und 22,6 Prozent. Hauzenberg ist dabei die Heimatgemeinde von Johannes Schätzl, der es über die SPD-Landesliste erstmals in den Bundestag geschafft hat.

Auffällig ist, dass die SPD ihre besten Ergebnisse fast ausschließlich im Bayerischen Wald und in den Kreisen Passau und Kelheim erzielen konnte. Das schlechteste SPD-Ergebnis in Niederbayern kommt kurioserweise ebenfalls aus dem Landkreis Regen: In Achslach haben nur 8,5 Prozent die Sozialdemokraten gewählt.



Erwartungsgemäß liegt die CSU in Niederbayern deutlich über dem bundesweiten Ergebnis von 24,1 Prozent. Schlechter hat die Union lediglich in der Gemeinde Schönau (Landkreis Rottal-Inn) mit 20,8 Prozent abgeschnitten.

Auf der anderen Seite konnte die CSU in keiner Gemeinde über 50 Prozent bei den Zweitstimmen holen. Mit jeweils rund 43 Prozent holte die Union ihre besten Ergebnisse in den Gemeinden Laberweinting, Aiterhofen und Haibach - alle befinden sich im Landkreis Straubing-Bogen.



Traditionell präsentiert sich die städtische Wählerschaft deutlich grüner als die ländliche. Ihr bestes Ergebnis haben die Grünen daher in Passau (17,4 Prozent) und Landshut (15,8 Prozent) erzielt. Mit Tiefenbach und Buch am Erlbach befinden sich zwei Gemeinden dahinter, die sehr nah an den Städten Passau bzw. Landshut liegen. Gerade einmal 2,5 Prozent haben die Partei in der Gemeinde Gotteszell (Landkreis Regen) gewählt.



Ähnlich wie bei den Grünen schneidet die FDP in Tiefenbach (Landkreis Passau) ebenfalls sehr gut ab. Mit 13,2 Prozent holt sie dort ihr bestes niederbayerisches Ergebnis. Kumhausen aus dem Landkreis Landshut folgt dicht dahinter (13,0 Prozent). Unter der Fünf-Prozent-Marke bleiben die Liberalen zweimal im Landkreis Freyung-Grafenau. In der Gemeinde Innernzell kommen sie auf 4,3 Prozent, in Haidmühle nur auf 3,3 Prozent.



Wie schon vor vier Jahren ist der Osten Bayerns eine Hochburg der AfD. Unter dem Bundesergebnis von 10,3 Prozent liegen nur 50 von 255 niederbayerischen Gemeinden. In Buch am Erlbach, Schönau, Tiefenbach und Laberweinting konnte die AfD keine acht Prozent erreichen. In den Gemeinden Neuschönau und Gotteszell im Bayerischen Wald haben jeweils rund 20 Prozent die Partei gewählt.

Verglichen mit der Wahl vor vier Jahren hat sich der Zuspruch für die AfD jedoch deutlich verringert. Nur in Windberg (Landkreis Straubing-Bogen) hatte es damals kein zweistelliges Zweitstimmen-Ergebnis gegeben.

2017 durfte sich die Partei in Mauth und Haidmühle im Landkreis Freyung-Grafenau über Ergebnisse knapp unter der 30-Prozent-Marke freuen. In diesem Jahr haben in Mauth 16,9 Prozent und in Haidmühle 19,6 Prozent die AfD gewählt.



Wegen der gewonnenen Direktmandate zieht die Linke erneut in den Bundestag ein, doch auf die niederbayerischen Wähler konnte sie sich nicht verlassen. Zum Teil wählten die Partei weniger als 0,5 Prozent der Wahlberechtigten, wie in den Kelheimer Gemeinden Aiglsbach und Kirchdorf.

Immerhin zu 3,6 Prozent hat es in der Stadt Passau gereicht. In Kößlarn (Landkreis Passau) und Landshut waren es jeweils 3,3 Prozent.



Für die Freien Wähler hat es hingegen nicht gereicht, zum ersten Mal in der Parteien-Geschichte in den Bundestag einzuziehen. Dennoch darf die Partei auf ein starkes Zweitstimmen-Ergebnis in Niederbayern blicken. Die meisten Wähler befinden sich im Landkreis Freyung-Grafenau in den Gemeinden Thurmansbang und Fürsteneck (jeweils 26,2 Prozent). Auch in der Gemeinde Wittibreut (Landkreis Rottal-Inn) hat die Partei 26 Prozent erzielen können.

Sogar der schlechteste Wert der Partei – in der Stadt Passau mit 5,8 Prozent – liegt über der Fünf-Prozent-Marke.

Für das Erreichen des Bundestags hat dennoch viel gefehlt. Das gesamtdeutsche Zweitstimmen-Ergebnis der Freien Wähler liegt bei 2,4 Prozent.