Im PNP-Interview hatte es Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schon angekündigt, jetzt macht er ernst: Das Bayern-Kabinett hat am Dienstag ganz neue Regeln für den Umgang mit Corona beschlossen.
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Die Sieben-Tage-Inzidenz als Grundlage für Corona-Maßnahmen entfällt künftig. Lediglich die Inzidenz von 35 als Startpunkt für neue Regeln bleibt bestehen. Die allgemeinen Kontaktbeschränkungen entfallen ersatzlos, ebenso die bisherigen Personenobergrenzen für private und öffentliche Veranstaltungen. Nichts weniger als "eine neue Form von Freiheit" sieht Söder darin.
Zwar steigt derzeit bayernweit die Inzidenz wieder deutlich an – doch derlei bedeute angesichts einer Impfrate von 60 Prozent keine unmittelbare Gefahr mehr: "Wenn Inzidenzen steigen, heißt das nicht, dass die Lage gefährlicher wird", sagte Söder nach der Kabinettssitzung. Es handle sich nun in erster Linie um eine "Pandemie der Ungeimpften", so Söder. Damit sei die Lage anders als bisher und man könne, ja müsse die Strategie an diese neue Lage anpassen. So werde es "definitiv keinen Lockdown oder Beschränkungen, wie wir sie hatten" mehr geben, sicherte er zu.