"Maske ist besser als Schulausfall"
Bayern führt zeitlich befristete Maskenpflicht im Schulunterricht ein

31.08.2020 | Stand 19.09.2023, 21:04 Uhr

−Symbolfoto: dpa

Wenn in einer Woche die Schule im Freistaat wieder losgeht, wird sich schnell zeigen, ob die Corona-Zahlen wieder rasant steigen. Masken im Unterricht sollen den Infektionsschutz verbessern.

Nach dem Ende der Sommerferien gilt in Bayerns Schulen eine Maskenpflicht für alle Schüler und Lehrer im Unterricht. Dies teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag nach Beratungen mit Eltern-, Lehrer- und Schülervertretern in München mit. Die ersten neun Schultage sollen demnach an weiterführenden Schulen auch im Unterricht Masken getragen werden. Danach nurmehr dort, wo die Zahl der Infektionen/100.000 Einwohner in sieben Tagen über 35 liegt.

Maskenpflicht im Untericht gilt in Bayern auch für Lehrer

Von der Maskenpflicht als "Sicherheitspuffer" im Unterricht seien einzig Grundschüler ausgenommen. Zunächst hatte es geheißen, auch Lehrer seien ausgenommen, dies wurde später korrigiert. "Die ersten zwei Wochen sind ganz entscheidend", begründete Söder den Schritt. Denn: Vollunterricht sei das übergeordnete Ziel. Und: "Maske ist besser als Schulausfall."

Regelbetrieb an den Schulen soll so aufrechterhalten werden

Die Maskenpflicht zum Auftakt des Schuljahres ist Teil des Hygienekonzeptes, mit dem der Regelbetrieb an den Schulen auch in der Pandemie aufrecht erhalten werden soll. Dazu gehört, dass zur Minimierung der Ansteckungsrisiken zudem in den Gebäuden und überall dort, wo kein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann, eine Pflicht zum Tragen des Mund-Nase-Schutzes gibt.

Sollte in einer Region auch nach den neun Tagen hohe Fallzahlen geben, kann die Maskenpflicht im Unterricht auch regional begrenzt verlängert werden oder neu verhängt werden. Ziel sei es, den Regelunterricht auch in der Krise bestmöglich aufrecht zu erhalten. "Wir wollen wieder Schule haben in Bayern", sagte Söder.

Video: Bayern führt "generelle Maskenpflicht" an Schulen ein



Formell wird Bayern sein Schulkonzept in der Kabinettssitzung am Dienstag beschließen. Da an dem Bildungsgipfel in der Staatskanzlei auch Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) teilgenommen hatte, ist die Zustimmung in der Koalition sicher.

Freistaat setzt zur Prävention der Infektion neben Masken auch auf eine umfangreiche Teststrategie

Der Freistaat geht damit im Kampf gegen das Corona-Infektionen einen ähnlichen Weg wie Nordrhein-Westfalen. Auch hier hatte nach den Ferien für sogar 14 Tage eine Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen gegolten. Nachdem im bevölkerungsreichsten Bundesland die Fallzahlen entgegen dem Bundestrend jüngst rückläufig waren, endete die Maskenpflicht im Unterricht an diesem Montag.

In Bayern gilt bisher wegen der Pandemie generell eine zeitlich nicht befristete Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und an allen Orten, an denen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Verstöße werden mit 250 Euro und im Wiederholungsfall mit 500 Euro geahndet. Der Freistaat setzt zur Prävention der Infektion neben Masken auch auf eine umfangreiche Teststrategie. Durch frühzeitige Befunde sollen ausdrücklich auch Mitarbeiter an Schulen, Schüler und ihre Familien vor einer unbemerkten Ansteckung mit dem Virus schützen.

− dpa/age



Hinweis: Zunächst war berichtet worden, Lehrer seien von der Maskenpflicht befreit. Das wurde später korrigiert. Die Maskenpflicht gilt auch für Lehrer.