Akuter Mangel
Aiwanger will CO2 von Zementwerken für Brauereien nutzen

19.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:32 Uhr

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. −Foto: dpa

Als Reaktion auf den sich zuspitzenden Mangel an Kohlensäure will Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger Kohlenstoffdioxid (CO2) aus Zementwerken als Rohstoffquelle für Brauereien nutzen.



Lesen Sie dazu auch: Unerwarteter Lieferstopp beim CO2: Brauereien schlagen Alarm

Es gebe auch in Bayern Werke, die bisher jährlich hunderttausende Tonnen CO2 über die Schornsteine als Abfallprodukte in die Luft abgäben. Das betonte der Freie-Wähler-Chef nach der Kabinettssitzung am Montag in München.

Nur 30 bis 40 Prozent der üblichen Menge verfügbar

Um die Möglichkeiten der CO2-Abscheidung zur weiteren Verwendung, wie beispielsweise in der Getränkeindustrie, auszuloten, steht Aiwanger dem Ministerium zufolge im engen Austausch mit bayerischen Zementwerken. Es gebe zudem Pilotprojekte, bei denen pro Tag rund zwei Tonnen Kohlendioxid abgeschieden und umgewandelt würden.

Weil die energieintensive Herstellung von Düngemitteln, bei der Kohlendioxid als Nebenprodukt entsteht, eingeschränkt wurde, hat das auch Folgen für die Verfügbarkeit von Kohlensäure: Nach Schätzungen der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie seien nur noch 30 bis 40 Prozent der üblichen CO2-Liefermengen verfügbar. Immer mehr Unternehmen der Getränkewirtschaft müssten daher ihre Produktion einschränken.

− dpa


Anmerkung der Redaktion: Im zweiten Absatz wurde folgende Passage berichtigt: [...} die bisher jährlich (statt: täglich) hunderttausende Tonnen CO2 [...]