Ehemaliges Hitler-Domizil in München ist heute Polizeistation

Vor 80 Jahren bezog Adolf Hitler eine Wohnung am <F>Münchner Prinzregentenplatz</F>. Das Gebäude überstand den Krieg und gehört heute dem Freistaat. Um zu verhindern, dass eine Heimstatt für Ewiggestrige entsteht, bezog es die Polizei. Ein Besuch bei der Polizeiinspektion 22 im Münchner Stadtteil Bogenhausen.

28.03.2013 | Stand 29.03.2013, 9:18 Uhr


Eine Altbauwohnung in einem Jugendstil-Haus, 2. Stock, spärlich möbliert. Schweres altes Eichenholzparkett, es knarzt bei jedem Schritt. Hohe Räume. Ein Geruch wie früher bei Großmutter. Der Ort hat nichts Schreckliches. Polizeibeamte in Zivil und Uniform gehen ihrem Dienst nach, telefonieren, besprechen sich, wälzen Akten. Und doch hat dieser Ort einen Makel. Es ist historisch belasteter Raum.

Eingezogen war Hitler am 1. Oktober 1929 samt Personal. Eva Braun kam oft zu Besuch. Und auch allerhand Größen der damaligen Zeit waren am Prinzregentenplatz zu Gast. Ende 1938 ging − wohl mit Hilfe der Partei und dank der sprudelnden Einnahmen aus dem Verkauf seines Buchs "Mein Kampf" − das ganze Haus in Hitlers Privatbesitz über. Bis zu seinem Tod 1945 blieb er mit dieser Adresse in München gemeldet – auch wenn er nach Ausbruch des Kriegs kaum mehr in der Wohnung lebte. Dabei war gleich ab 1939 für ihn ein Luftschutzbunker mit einer 4,75 Tonnen schweren Stahldecke und Eichenholz-getäfeltem Führer-Raum gebaut worden.

Das Haus überstand den Krieg, amerikanische Soldaten (wohl von der "Rainbow Division", die zuvor das KZ Dachau befreit und dabei auch gefangene SS-Soldaten hingerichtet hatten) besetzten vorübergehend Hitlers Wohnung.

Hitlers privates Eigentum fiel an an den Freistaat – darunter auch das gesamte Gebäude am Prinzregentenplatz. Seit 1949 residieren hier verschiedene Polizeibehörden und verhindern, dass die Wohnung eine Wallfahrtsstätte für die Ewiggestrigen wird. Heute ist der Prinzregentenplatz 16 Sitz der Polizeiinspektion 22. Chefin der rund 100 Beamten, die hier Dienst tun, ist Polizeioberrätin Andrea Ortmayr, eine gebürtige Altöttingerin.
Den ausführlichen Bericht lesen Sie in Ihrer Passauer Neuen Presse vom 28. März 2013 oder hier.