Altötting/Deggendorf
Kliniken der Region kritisieren Gesetzentwurf gegen langes Warten

11.01.2020 | Stand 18.09.2023, 4:15 Uhr

Durch bessere Patientensteuerung sollen Notfallambulanzen entlastet werden. −Foto: dpa

Langes Warten in voll gefüllten Notfallambulanzen soll bald weniger werden - zumindest wenn es nach Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht. In einem neuen Gesetzentwurf plant Spahn zur besseren Patientensteuerung die Einführung von Integrierten Notfallzentren (INZ) in Krankenhäusern sowie ein Gemeinsames Notfallleitsystem (GNL) am Telefon. Verantwortliche in den Kliniken Deggendorf und Altötting sind nicht vollumfänglich davon überzeugt, wie sie auf PNP-Anfrage bestätigen.

"Aus unserer Sicht erscheint das Gesetz wenig durchdacht und überhastet, wie vieles was derzeit in der Gesundheitspolitik umgesetzt wird", sagt Dr. Inge Wolff, Vorstand des Donau-Isar-Klinikums Deggendorf-Dingolfing-Landau. Nur an einen kleinen Teil der Krankenhäuser würde ein Integriertes Notfallzentrum angeschlossen werden, alle anderen Kliniken würden für eine notfallmäßige Behandlung bestraft. Dadurch seien besonders Patienten im ländlichen Raum betroffen, die dann weitere Wege zur Notaufnahme hätten.

Ein "gemeinsamer Tresen", wie es Dr. Matthias Pfersdorff, Chefarzt der Notfallmedizin an den Kreiskliniken Altötting-Burghausen nennt, sei "in der Grundidee sehr gut". Die zentrale Anlaufstelle in der Klinik könnte die Patienten dann dem Fall entsprechend an die Notfallambulanz oder den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst – beides existiert auch an der Kreisklinik Altötting bereits – verteilen. Allerdings stecke der Teufel im Detail, denn wie dies organisatorisch zu bewerkstelligen ist, sei noch offen und "gut zu überlegen".

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