Landshut
Tödlicher Erlkönig-Unfall: Keine Gnade mehr für BMW-Testfahrer

22.11.2019 | Stand 21.09.2023, 21:59 Uhr

Bei dem schweren Unfall mit dem Erlkönig kam eine Frau ums Leben. −Foto: km

Als "reine Lustfahrt" bezeichnete der Vorsitzende Richter Peter Pöhlmann die Spritztour des Angeklagten aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck mit dem Erlkönig, einem BMW 850i. Die Fahrt endete mit einem Horror-Crash, bei dem eine damals 53-jährige Frau noch an der Unfallstelle verstarb. Todesfahrer war ihr Schwiegersohn in spe, ein BMW-Ingenieur und Testfahrer.

Wegen fahrlässiger Tötung wurde der 39-Jährige bereits im Juli vom Amtsgericht Landshut zu einer 22-monatigen Bewährungsstrafe und einer zweijährigen Führerscheinsperre verurteilt. Doch Staatsanwalt Gert Strohner wollte keine Gnade walten lassen und legte Berufung ein. Und er bekam Recht: Die Bewährung wurde nun im Berufungsprozess aufgehoben.

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Es war laut Aussage des Angeklagten ein "lang gehegter Traum" der ehemaligen BMW-Mitarbeiterin, einmal mit ihm mitfahren zu dürfen. "Sie hat es geliebt, schnelle Autos zu fahren, und war extrem stolz auf mich, meine Arbeit und das Auto", erklärte der 39-Jährige mit tränenerstickter Stimme. Auf einer gemeinsam besuchten Geburtstagsfeier habe man dann den Entschluss gefasst, eine Runde mit dem 530 PS-starken BMW M850i zu drehen. Wie bereits berichtet, raste er gegen 22.45 Uhr über die Kreisstrasse im Gemeindebereich Bodenkirchen (Landkreis Landshut) in Richtung Michlbach – eine für ihn völlig unbekannte Strecke in einem Waldstück. Bei einer Links-Rechts-Kurvenkombination verlor er mit 116 Stundenkilometern die Kontrolle über den Boliden. Er kam von der Straße ab, krachte gegen einen Baum und blieb auf dem Dach liegen. Die Verletzungen der Frau waren so schlimm, dass sie noch an der Unfallstelle verstarb.

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