Süße Welpen, tote Babys
Video von totem Baby auf Schüler-Handy schockiert Landshuter Polizei

19.11.2019 | Stand 21.09.2023, 6:28 Uhr
Alexander Schmid

Immer öfter finden sich schockierende Videos auf Smartphones. −Foto: Henning Kaiser/dpa

Mit einem Bild von niedlichen Hundewelpen beginnt das Video, das Kriminalbeamte im März auf dem Smartphone einer zwölfjährigen Schülerin und zwölf weiteren Kindern aus dem Raum Landshut entdeckt haben. Nach 15 Sekunden sind die putzigen Fellnasen plötzlich verschwunden. Was dann auf dem Bildschirm auftaucht, schockiert selbst hart gesottene Ermittler. Zu sehen ist, wie ein Baby zu Tode gequält wird.

Es handelt sich um ein Snuff-Video der schlimmsten Sorte, "die filmische Aufzeichnung eines Mordes, der zur Unterhaltung oder sexuellen Erregung des Zuschauers begangen wurde", wie das Online-Lexikon Wikipedia nüchtern erklärt. Es ist ein Film, wie ihn Kripo-Beamte immer häufiger auf Telefonen von Kindern und Jugendlichen finden.

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"Viele wissen gar nicht, was sie auf ihrem Telefon haben und dass allein schon der Besitz solcher Videos eine Straftat ist", sagt Rainer Schink, Leiter des Kommissariats 1. Tückisch: Die Grund-Einstellung von WhatsApp ist zum Beispiel so konfiguriert, dass Inhalte automatisch runtergeladen werden, wenn sich das Smartphone in ein bekanntes Wlan-Netzwerk einloggt. Ist man Mitglied in einer großen Chatgruppe mit Tausenden von Nachrichten und teilt einer aus der Gruppe ein strafbares Video, dann befindet es sich auf allen Telefonen der Gruppenmitglieder – und alle machen sich strafbar, auch wenn sie davon nichts wissen.

Die Kinder, auf deren Handys die Polizei das Snuff-Video entdeckt hat, sind übrigens strafunmündig. Einen Denkzettel bekommen sie dennoch. "Ihre Telefone bleiben eingezogen. Ihre Eltern haben sich damit einverstanden erklärt", sagt Schink
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