Regensburg
Randale in Regensburg - Polizei gibt weitere Details bekannt + Fotos

20.08.2019 | Stand 21.09.2023, 22:58 Uhr

Eine wildgewordene Gruppe von Irakern und Deutschen ging am Montagabend auf dem Regensburger Domplatz auf die Polizei los. Die Männer bewarfen die Einsatzkräfte mit Pflastersteinen. Die Polizisten konnten sich mit Pfefferspray zur Wehr setzen. −Fotos: Alexander Auer/privat

Nach den schweren Ausschreitungen in der Nacht auf Dienstag in Regensburg gab das Polizeipräsidium Oberpfalz nähere Details bekannt.

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Eine randalierende Gruppe wurde am Montag gegen 21 Uhr der Polizei gemeldet. Die Beteiligten sollen am Domplatz Flaschen zerschlagen, Alkohol getrunken, laute Musik gehört und herumgeschrien haben. Auch körperliche Auseinandersetzungen seien von den Passanten beobachtet worden. Beim Eintreffen der Polizei Regensburg zeigte sich die Gruppe aggressiv. Aus der Menge heraus wurden laut Polizei Beamte beleidigt.

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- Ausschreitungen mitten in Regensburg - zwei Festnahmen

Ein 20-jähriger Iraker flüchtete vom Domplatz in Richtung Kornmarkt und beschädigte dabei einen geparkten Streifenwagen, berichtet die Polizei. Kurz darauf konnte der Mann von Beamten zu Boden gebracht und festgenommen werden. Seine 21-jährige deutsche Freundin habe versucht, die Beamten körperlich daran zu hindern. Sie wurde ebenfalls festgenommen. Dabei wurden die Beamten von einem Unbekannten mit einem Handy und Schuhen beworfen. Zudem wird von mehreren Pflastersteinwürfen gegen Polizeibeamte, Polizeifahrzeuge sowie geparkte Fahrzeuge Unbeteiligter berichtet. "Ein Beamter wurde durch einen Steinwurf am Oberkörper getroffen", so die Polizei. Dank seiner Schutzweste blieb er unverletzt.

Der 20-Jährige wurde über Nacht in Sicherheitsgewahrsam genommen und am Dienstagmorgen entlassen. Die 21-Jährige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Ein 17-Jähriger wurde vorläufig festgenommen - wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und Beleidigung. Er soll am Dienstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Ermittlungen gegen elf Personen

Derzeit wird gegen elf Beschuldigte im Alter von 16 bis 32 Jahren ermittelt - davon fünf Personen mit deutscher und sechs Personen mit irakischer Staatsangehörigkeit. Neun von ihnen kommen aus Stadt oder Landkreis Regensburg, eine Person aus dem Landkreis Schwandorf und eine weitere aus dem Landkreis Tirschenreuth. Mehrere Verdächtige wurden von den randalierenden Personen durch den Einsatz von Pfefferspray leicht verletzt. Sie bekamen eine medizinische Behandlung.

Die Bilanz der Randale: Etwa in Dutzend Fahrzeuge - darunter mehrere geparkte Privatautos, ein geparkter Roller und zwei Polizeifahrzeuge - wurden beschädigt. Nach ersten Schätzungen beläuft sicher der Schaden auf mehrere tausend Euro. Die Kriminalpolizei Regensburg ermittelt in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Regensburg. Body-Cam-Aufzeichnungen von den eingesetzten Polizeibeamten sollen dazu ausgewertet werden.

− tk