Straubing
Ärger über Patienten-Ausgang: Neue Regeln für Straubinger Forensik

17.08.2019 | Stand 19.09.2023, 21:26 Uhr

Im Bezirksklinikum Straubing sind nach eigenen Angaben besonders gefährliche Patienten untergebracht. Der Ausgang eines 46-Jährigen sorgte Anfang März für Unmut. Nun hat das Ministerium eine Neuausrichtung angekündigt −Foto: Bäumel-Schachtner

Der Aufschrei in Straubing war groß, als ein Patient der Forensik dort wiederholt Ausgang bekommen hatte, nachdem die Politik doch bei der Ansiedelung des Bezirksklinikums zugesagt hatte, dass es keine Lockerungen geben würde. Jetzt hat das Bayerische Sozialministerium eine Neuausrichtung der Straubinger Bezirkseinrichtung angekündigt, die auch der Bezirk bestätigte. Bis November soll ein Konzept vorliegen.

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Die wichtigste Neuerung: Künftig sollen nur noch niederbayerische Patienten in der Forensik aufgenommen werden. Außerdem soll der Maßregelvollzug neu geordnet werden: Jede forensischen Klinik in Bayern soll künftig so ausgestattet werden, dass auch sie bislang in Straubing untergebrachte, besonders behandlungs- und sicherungsbedürftige Patienten aufnehmen kann.

Zur Lockerung: Steht Freigang an, soll der Patient erst in ein anderes Bezirksklinikum verlegt werden. Nach einer Übergangszeit werde die Forensik zu einer Maßregelvollzugseinrichtung mit demselben Versorgungsauftrag. Für die Forensik Niederbayern gebe es künftig zwei Standorte, Straubing und Mainkofen.

OB Markus Pannermayr befürwortete die klare Haltung: Sie wecke keine Erwartungen, die dann nicht gehalten werden können. Auch die Verlegung von Patienten, die vor der Lockerung stehen, erachtete er als sehr wichtig.

− mel