Hauchdünn ist Landshuter Karim Ali an seinem großen Ziel vorbeigeschrammt. Und doch kann der 30-Jährige strahlen: "Ich bin Vize-Weltmeister im Bodybuilding. Das hört sich richtig gut an!" Der gebürtige Ägypter war im vorigen Jahr in der Klasse bis 100 Kilogramm noch auf dem fünften Platz gelandet. "Darum wollte ich diesmal unbedingt eine Medaille", sagt Ali zur Passauer Neuen Presse.
Dass es schließlich die silberne wurde, freute ihn zunächst riesig. "Als ich jedoch gesehen habe, dass ich nur drei Punkte hinterm ersten Platz gelegen bin, habe ich mich schon etwas geärgert", so der Ägypter. Drei Punkte seien schließlich nur eine Winzigkeit. Denn im Bodybuilding gehe es in der Weltspitze nur um "kleine, feine Unterschiede".
"Im nächsten Jahr will ich unbedingt die Goldmedaille holen!"
Allerdings sind dieser große Erfolg und der nur knappe Rückstand ein riesiger Ansporn für den gelernten Sport- und Fitness-Kaufmann. Ali: "Im nächsten Jahr will ich unbedingt die Goldmedaille holen!" Darum hat für den Landshuter die Vorbereitung auf die nächste Weltmeisterschaft im November kommenden Jahres schon wieder begonnen.
Nach zwei Tagen, "an denen ich alles Mögliche gegessen habe", hat Karim Ali mit der Aufbauphase begonnen. "Dieses Mal haben acht Monate Vorbereitung nicht gereicht. Darum arbeite ich jetzt ab sofort an meinen Schwachstellen und habe auch schon mit der ,kalten Diät‘ angefangen."
Das heißt: Der Vize-Weltmeister nimmt eine normale Mahlzeit pro Woche zu sich, der Rest ist Diät inklusive sehr viel Eiweiß und gezielten Protein-Shakes. "Schließlich ist die Ernährung das Allerwichtigste – und die nötige Disziplin. Ich bin voll motiviert und werde noch mal 100 Prozent draufhauen."
Wichtig sei für ihn, ein klares Ziel – jetzt die WM 2019 – vor Augen zu haben. "Wenn die Motivation nicht stimmt, wird‘s schwierig. Wer verzichtet schon ein ganzes Jahr lang auf so ziemlich alles? 24 Stunden am Tag aufzupassen, was man isst und trinkt, macht sicherlich keinen Spaß!" Aber wenn in einem Jahr eine Goldmedaille um seinen Hals hängt, hat sich der Aufwand für den Landshuter Bodybuilder gelohnt.
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