Furth im Wald
Schwere Unwetter richten in Nord- und Ostbayern Schäden an

12.06.2018 | Stand 12.06.2018, 8:02 Uhr

Am Montagnachmittag zogen schwere Unwetter über Nord- und Ostbayern. Hagel liegt auf einem Feld vor Furth im Wald. − Foto: Jürgen Masching/dpa

Schwere Unwetter haben in der Nacht zum Dienstag die Feuerwehren in Nord- und Ostbayern gefordert. Im Grafenauer Land musste der Zugverkehr zwischen Grafenau und Frauenau eingestellt werden. Das Polizeipräsidium Oberpfalz berichtete am frühen Dienstagmorgen von umgestürzten Bäumen, überschwemmten Straßen und vollgelaufenen Kellern. Besonders die Landkreise Regensburg, Amberg-Sulzbach und Neumarkt in der Oberpfalz waren am Montagabend betroffen. Menschen wurden nach Angaben der Polizeipräsidien nicht verletzt.

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In Niederbayern richtete am Montagabend im Grafenauer Land ein Unwetter schwere Schäden an. Der Zugverkehr zwischen Grafenau und Frauenau steht seit Dienstagmorgen still. Im restlichen Niederbayern blieb es laut Polizei trotz vieler Unwetterwarnungen verhältnismäßig ruhig. Wie Johann Lankes, Pressesprecher der Polizei Niederbayern, auf Anfrage der PNP mitteilte, gab es am Abend und in der Nacht im Zusammenhang mit Gewittern acht kleiner Einsätze. Dabei habe es sich beispielsweise um abgebrochene Äste gehandelt, die weggeräumt werden mussten. Für Oberbayern konnte die Polizei keinerlei Unwettereinsätze melden.

In der Nacht flauten die Gewitter vorübergehend ab. Doch die Verschnaufpause währt wohl nur kurz: Für Dienstag rechnen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wieder mit Gewittern und Starkregen in Bayern. Vor allem an den Alpen seien Unwetter wahrscheinlich, teilte der DWD auf seiner Website mit.

In Regensburg schlug am Montagabend ein Blitz in ein Wohnhaus ein, der Dachstuhl geriet in Brand. Im Landkreis Amberg-Sulzbach schlug ein Blitz in ein Trafohäuschen ein.

Schon am Montagnachmittag gab es schwere Gewitter. Besonders getroffen wurde Furth im Wald (Landkreis Cham) an der Grenze zu Tschechien. Nach Angaben eines Sprechers der örtlichen Polizei sei faustgroßer Hagel auf die Stadt niedergegangen. Zahlreiche Dächer und Fahrzeuge seien teils schwer beschädigt worden. Die Stadt und Einsatzkräfte richteten einen Krisenstab ein. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. "Das kann man jetzt noch nicht absehen, wie hoch die Schäden sind", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Regensburg am Dienstagmorgen.

Hunderte Einsätze wegen vollgelaufener Keller

An anderen Orten in der Oberpfalz wehte der Wind Bäume um, Autos kamen wegen Aquaplanings von der Straße ab, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums sagte. Auch in Oberfranken hatten Polizei und Feuerwehr allerhand zu tun. Die Leitstellen Bamberg/Forchheim und Bayreuth/Kulmbach zählten rund 200 Einsätze wegen vollgelaufener Keller, überfluteter Straßen oder umgestürzter Bäume.

Auch in Mittelfranken wurden Straßen und Keller überschwemmt, wie ein Polizeisprecher in der Nacht zum Dienstag sagte. Es habe mehrere leichte Unfälle wegen Aquaplanings gegeben. Besonders betroffen vom Unwetter seien die Städte Schwabach und Ansbach gewesen. "Die Feuerwehren waren natürlich heftig im Einsatz", sagte der Sprecher.

Heftiger Regen mit Dutzenden Litern pro Quadratmeter sorgte auch in Karlstein am Main nördlich von Aschaffenburg für einen Großeinsatz der Feuerwehr.

− dpa