Rosenheim
Tödlicher Raserunfall: Mutter des Opfers fordert "ganze Wahrheit"

03.05.2018 | Stand 20.09.2023, 2:25 Uhr

Den Rettungskräften bot sich bei dem Unfall im November 2016 in Rosenheim ein Bild des Schreckens. − Foto: Reisner

Bewegende Momente am dritten Verhandlungstag am Donnerstag im Gerichtssaal des Amtsgerichts Rosenheim: Im Prozess um den Unfalltod zweier Frauen vom Samerberg (Landkreis Rosenheim) vom November 2016 hat die Mutter einer der beiden Toten an die beiden Angeklagten appelliert, kein Wissen über den Hergang zurückzuhalten. Zuvor hatte einer der beiden angeklagten Fahrer alle Schuld von sich gewiesen, wie der Bayerische Rundfunk berichtete.

Manuela Daxlberger wandte sich an alle, die zur Aufklärung des Verkehrsunfalls mit zwei Toten und drei Schwerverletzten beitragen können. Eine ihrer Töchter war dabei gestorben, eine zweite überlebte schwer verletzt und kämpft noch heute mit den Folgen.

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Daxlberger sagte: "Alle, die etwas wissen und nichts sagen wollen, möchten es doch tun. Der seelische Friede wird erst kommen, wenn die ganze Wahrheit gesagt ist." Dann fügte sie noch hinzu: "Erst dann wird eine Mutter verzeihen können, sonst nie". Dafür erhielt die Frau Beifall im wieder vollbesetzten Gerichtssaal.
Der tödliche Frontalzusammenstoß im November 2016 auf der Rosenheimer Südumgehung soll dadurch passiert sein, dass zwei überholte BMW einen überholenden Golf nicht einscheren ließen – obwohl bereits der Kleinwagen der jungen Frauen vom Samerberg entgegenkam. Für den 8. Mai sind die Plädoyers und das Urteil des Rosenheimer Schöffengerichts geplant.

− obb



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