Hofkirchen
Einsatz im Feldazarett

23.05.2019 | Stand 20.09.2023, 3:28 Uhr
Simone Kuhnt

Mit zwei jungen Rettungssanitätern und einer medizinischen Fachkraft operierte Dr. Gerhard Schlenk einen Jungen an der Leiste. −Foto: VA

Kopfschmerzen, Durchfall, Bauchweh und sehr hohes Fieber – nach den drei Wirbelstürmen, die in Mosambik große Überschwemmungen verursachten, leiden dort drei Mal so viele Menschen unter Malaria wie sonst. In den feuchten Gebieten vermehrt sich die Anopheles-Mücke rasant. Dass diese die Krankheit Malaria überträgt, verstehen viele Menschen nicht – und verwenden die Moskitonetze, die die Regierung verteilt, lieber zum Fischefangen. "Aus unserer Sicht läuft dort vieles irrational. Da muss man Abstriche machen", berichtet Dr. Gerhard Schlenk, der zwei Hausarzt-Praxen in Hofkirchen und Schöllnach führt. Am Mittwoch ist der 53-Jährige von einem zweiwöchigen Hilfseinsatz in einem Flüchtlingslager nahe der Siedlung Inhanjou zurück gekehrt.

"Die Menschen leben teilweise wie in der Steinzeit, sind in Lumpen gekleidet, schlafen in Bambushütten oder unter Planen auf dem nackten Boden", beschreibt er die große Armut. Bereits zum fünften Mal hat er die Moosburger Hilfsorganisation NAVIS in einem Katastrophengebiet unterstützt. "Wir gehen dorthin, wo sonst niemand ist", sagt Schlenk.

Warum er die Strapazen und Gefahren auf sich nimmt? "Weil es uns hier in Deutschland so wahnsinnig gut geht, dass ich etwas zurückgeben will." Wie ist es für Gerhard Schlenk, nach dem zehrenden Einsatz jetzt wieder zuhause zu sein? "Ich bin froh, dass ich gesund wieder da bin. Und ich bin sehr dankbar, dass ich hier leben darf. Wenn Menschen über Deutschland schimpfen, habe ich dafür kein Verständnis."

Mehr darüber lesen Sie im Vilshofener Anzeiger vom 24. Mai.