Passau
Veste Oberhaus braucht neuen Brandschutz

24.10.2019 | Stand 20.09.2023, 23:26 Uhr

Schwer zu erreichen über schwache Brücken und steile Wege: Die Passauer Feuerwehren täten sich derzeit nicht leicht, wenn es im Inneren der massiven Burganlage auf Oberhaus was zu löschen gäbe. Ein Brandschutz-Konzept soll Verbesserungsideen bringen. −Fotos: Jäger

Die Vorbereitungen für das große heurige Jubiläums-Spektakel 800 Jahre Veste Oberhaus brachten es da und dort an den Tag: An und in der Passauer Vorzeige-Festung gibt es massive Mängel und Verbesserungsbedarf in Sachen Brandschutz, sollte es im Inneren der Veste mal brenzlig und zum Löschen werden. So dürften moderne und immer schwerer gewordene Feuerwehrfahrzeuge der hiesigen Wehren wegen bestehender Tonnage-Beschränkungen eigentlich gar nicht die Brücke zum Innenhof passieren. Auch in puncto Fluchtwege, Zugänglichkeit und Löschwasserversorgung stehen nötig gewordene Verbesserungen an. Die Stadt hat nun für rund 25.000 Euro ein umfangreiches Brandschutzkonzept in Auftrag gegeben. Die Kosten für all die nötigen Maßnahmen in der Burganlage sind noch nicht absehbar.

Eines vorweg: Abertausende Besucher der Veste beim Jubiläumsfest und auch davor waren zu keinem Moment in einem Brandfalle gefährdet. "Wir hätten das Burgspektakel abgesagt, wenn es gefährlich gewesen wäre und Fragen nicht hätten geklärt werden können", sagte OB Jürgen Dupper am Donnerstag auf PNP-Nachfrage. Für das große Fest sei ein eigenes Brandschutzkonzept erarbeitet worden, das alle Fachstellen im Haus gesehen und abgeklärt haben. Nicht zuletzt deswegen habe man auch den Burginnenhof "nicht so bespielt, wie wir es ursprünglich mal vorgehabt haben", so Dupper. Auch das Museum blieb bei dem dreitägigen großen Fest am 20. September außen vor. "Wenn Probleme nicht zu lösen gewesen wären, hätten wir das Ganze abgesagt."

Die in ihren Ursprüngen im Jahr 1219 gegründete historische Burganlage hat aufgrund ihrer Lage und historischen Bausubstanz nachvollziehbar bei Feuerwehreinsätzen auch ihre Tücken. "Die Vorfälle von Notre Dame in Paris und der Brand des Straubinger Rathauses haben uns hellhörig werden lassen. Grund für uns, mal anzuschauen, ob und wo wir eventuell Lücken haben", skizziert der OB Hintergründe für die Untersuchungen auf Oberhaus. "Und nicht von ungefähr hat die Feuerwehr vergangenen Woche auch schon mal den Dom gelöscht", spielt Dupper an auf eine großangelegte Feuerwehrübung vom Freitag mit dem wohl bekanntesten Passauer Altbau im Mittelpunkt.

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