Passau
Britische Facebookseite fordert Tierheim-Hunde aus Passau

22.05.2019 | Stand 20.09.2023, 3:31 Uhr

Eng zusammengepfercht haben Bundespolizisten im März Hunde bei einem illegalen Tiertransport auf der A3 gefunden. −Foto: Bundespolizei Passau

Der Fall der beschlagnahmten rumänischen Hunde, deren Herausgabe das Passauer Tierheim vergangene Woche verweigerte, sorgt weiter für Aufsehen. Fast 19.000 Menschen haben bis Mittwochmittag eine entsprechende Onlinepetition unterschrieben. Gleichzeitig wurde in Großbritannien nun der Aufruf "Free the Passau four" gestartet ("Befreit die Passauer vier"). Gemeint sind die beschlagnahmten Hunde Hobnob, Ashley, Max und Polar.

Auf sie würden liebende Hundeeltern in Großbritannien warten, wie auf der Facebookseite "The Good Guide to Romanian Dog Rescue" zu lesen ist - eine Art Plattform für die Rettung rumänischer Hunde. "Fehler sind passiert, Strafen wurden bezahlt", heißt es weiter auf Englisch. Den höchsten Preis würden die Hunde zahlen, die noch immer in Käfigen, dieses Mal jedoch in jenen eines deutschen Tierheims, leben müssten. "Dies sollte kein Wettbewerb zwischen Nationen sein." Eine der werdenden Hundemamas meldet sich sogar persönlich zu Wort, beklagt die langen Wartezeiten.

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Im März war der Transporter eines Tierschutzvereins angehalten worden, der nicht artgerecht Hunde und Katzen wohl nach England, Frankreich und Belgien bringen sollte. Die Sicherheitsleistung bezahlten die transportierenden Rumänen damals mit Falschgeld. Die Tiere wurden u.a. im Passauer Tierheim aufgepäppelt, 20.000 Euro zahlten die Rumänen für die Leistungen an den nun diskutierten vier Hunden.

Tierheimleiterin zweifelt an "adoptierenden Hundeeltern"

Rechtlich müssen die Tiere laut Landratsamt zurückgegeben werden. Tierheimleiterin Bettina Mittler fürchtet jedoch, dass die teils kranken Tiere zurück nach Rumänien, in eine Art Tierheim mit 700 Tieren gebracht werden. Das hätten die Betreiber des rumänischen Transportunternehmens ihr gegenüber zugegeben. Die Existenz von "adoptierenden Hundeeltern" in Großbritannien bezweifelt sie. Die Ämter müssten besser nachforschen, es gebe Hinweise auf dubiose Machenschaften und Ungereimtheiten.