Marmelade aus Transsilvanien
Passauer Student will Wirtschaft und Tourismus in Rumänien ankurbeln

01.02.2019 | Stand 20.09.2023, 6:19 Uhr

Bis Probstdorf ein Hotspot für Tourismus und ökologischen Anbau ist, gibt es für Julius Fabini (20) noch viel zu tun. −Foto: privat

Das rumänische Stejarisu hieß früher einmal Probstdorf. Ein kleines 400-Seelen-Dorf mitten in Transsilvanien, einst von Siebenbürger Sachsen gegründet. Doch nach der Wende zog es die Bewohner zurück nach Deutschland und das Dorf verfiel. Jetzt versucht ein Passauer Student den verbliebenen Bewohnern eine Zukunft zu verschaffen - mit Marmelade und Gästebetten.

In Julius Fabini (20) reift die Idee schon seit zweieinhalb Jahren: Der Student der Staatswissenschaften mit einem Faible für Soziologie möchte das Dorf in Rumänien in die Zukunft begleiten - auch weil seine Mutter aus dem nahen Hermannstadt stammt. Dafür hat er ein ausgeklügeltes Konzept ausgearbeitet, Standortfaktoren analysiert und bewertet: Wie ist die Anbindung an Straßennetz und Flughäfen? Wie entwickelt sich der Tourismus in der Region? Eine allgemeine Marktanalyse und eine Chancen-Risiko-Kalkulation runden sein ein Dutzend Seiten fassendes Konzept ab.

Kirche verpachtet sieben Gebäude an Julius Fabini

Mit konkreten Vorstellungen ging er zur evangelischen Kirche, die in Stejarisu, neben der Pfarrkirche, mehrere Gebäude besitzt. Die waren von seinem Konzept schnell überzeugt und verpachteten insgesamt sieben der Gebäude im Dorf an den jungen Studenten - zu günstigen Konditionen. Seit dem 14. Januar ist er der offizielle Pächter.

Nun will Fabini seinen Plan in die Tat umsetzen: In seinen neuen Gebäuden befinden sich schon die nötigen Geräte, um Obst zu verarbeiten. Gepaart mit ökologischer Landwirtschaft, soll der Verkauf von Bio-Marmelade ein wirtschaftliches Standbein für die Kleinbauern in der Region werden. Um die Marmelade an den Mann zu bekommen, hat er eine App erstellt.

Neben dem Fokus auf ökologischen Anbau sieht Fabini im Tourismus einen wichtigen Faktor für die Zukunft. 40 Gästebetten gibt es in seinen Gebäuden schon - weitere sollen folgen.

Wer sich für Julius Fabinis Projekt interessiert, kann sich unter seiner Crowdfundingseite www.startnext.com/agramonia oder per Mail an fabini@agramonia.com informieren. Gespendet werden kann voraussichtlich ab dem 8. Februar.

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