Passau
Denkmalgeschütztes Haus nun zum Abriss freigegeben

10.12.2018 | Stand 19.09.2023, 23:07 Uhr

Marode Substanz, die wohl nicht mehr zu retten ist: Das denkmalgeschützte, aber zum Abriss vorgesehene Gebäude Linzer Straße 2, für das sich zuletzt mehrere Stadträte einsetzten, weist zu viel irreparable Substanz auf. Das bestätigt nun auch ein neues Gutachten . −Foto: Jäger

Die Adresse Linzer Straße 2 tauchte in den vergangenen Wochen oft in der Zeitung auf – ebenso das Bild eines heruntergekommenen Gebäudes, das nichtsdestotrotz Denkmalschutz genießt. Just dieses altehrwürdige Haus will der Eigentümer abreißen und mit einem Neubau ersetzen lassen. Dieses Ansinnen erfolgt aber gegen den Willen diverser um das Baudenkmal besorgte Stadträte wie Dr. Gerhard Waschler (CSU), Mathias Koopmann (PaL) und Prof. Dr. Egon-Johannes Greipl (ÖDP) sowie auch des auf Stadtbildbewahrung bedachte "Forum Passau". Jüngst beschloss der Bauausschuss Notsicherungen an dem maroden und in Teilen einsturzgefährdeten Haus, die nun aber wohl hinfällig sind. "Das Gutachten zum Zustand des Gebäudes Linzer Straße 2 liegt der Stadt Passau nun vor. Darin wird bescheinigt, dass eine Sanierung des Hauses unter Erhalt der Denkmaleigenschaft nicht mehr möglich ist", bestätigte am Montag OB-Sprecherin Karin Schmeller. Auch das Landesamt für Denkmalpflege (LfD) gibt das Haus jetzt quasi auf.

Als Schadensursachen zeigten sich laut dem Gutachten hauptsächlich aufsteigende Feuchtigkeit sowie durch das Dach eindringende Nässe. Beide Faktoren haben zu massivem Hausschwammbefall, zu Fäulnisschäden an Hölzern und zu Zersetzungen anderer Baumaterialien wie Putze, Mörtel, Ziegeln geführt. Es wurde festgestellt, dass bei einem Sanierungsversuch lediglich gut 25 Prozent der Dachkonstruktion, rund 25 bis 35 Prozent der Deckenbauten und rund 30 bis 35 Prozent der Wände erhalten werden könnten. "Da der Hausschwammbefall in seiner Auswirkung schwer einzuschätzen ist, gelten diese Prognosen für den Optimalfall keiner weiteren Kontamination", heißt es in dem Gutachten.

Mehr dazu lesen Sie in der PNP (Ausgabe Passau) vom 11. Dezember