Steinbäcker-Konzert in Passau
Plötzlich stehen da zwei Drittel STS auf der Bühne

11.10.2018 | Stand 21.09.2023, 22:56 Uhr

Eine immens kraftvolle Stimme und Texte, die von Brüderlichkeit handeln: Gert Steinbäcker. −Fotos: Markus Zechbauer

Es ist ein rührender, zu Herzen gehender Moment. Sechs Jahre nach dem letzten Auftritt des Trios STS mit Gert Steinbäcker, Günter Timischl und "Schiffkowitz" alias Helmut Röhrling verlässt Steinbäcker bei seinem Konzert in der Passauer Dreiländerhalle plötzlich die Bühne, seine Band spielt mit Schlagzeug, Bass, E-Gitarre, Keyboards und Hackbrett das Intro des Überhits "Fürstenfeld" von 1984 – da tritt ein grau zerzauselter, stoppelbärtiger, etwas wackeliger alter Mann mit Gitarre auf die Bühne und fängt mit himmlisch klaren Timbre an zu singen: "Wochenlang steh’ i scho do" . . . den Refrain singen die 900 Menschen in der Halle im Chor: "I wü wieder ham, fühl mi do so allan, brauch ka große Welt, i wü ham nach Fürstenfeld."

Tatsächlich, er ist es, der Schiffkowitz! Da haben sich die STS-Fans abgefunden, dass es Gert Steinbäcker nur noch allein zu erleben gibt, da holt der 65-Jährige Grazer seinen 71 Jahre alten Gefährten und Freund aus Fürstenfeld als Überraschungsgast auf die Bühne. Das ist der Moment, als die gute Laune im Saal umschlägt in helle Begeisterung.

Was man früher vielleicht belächelt hat, Steinbäckers Herzensappelle an die Brüderlichkeit, das wirkt heute umso wertvoller. So stark die Steinbäcker-Songs sind, so sehr feiern die Fans vor allem die STS-Hits: "I hab di leben g’sehn", "Irgendwann bleib i dann dort", "Großvater", "Kalt und kälter". Ahhs und Ohhs gehen durch den Saal, als Schiffkowitz "Du bleibst heut Nacht bei mir" anstimmt, das Herz geht auf, als beide zur Zugabe "O Xenos" und "Bevor i geh" zusammen singen. Zwei Persönlichkeiten mit dem Herz am rechten Fleck. Ein feiner Abend.

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