Passau
Passauer Pärchen mit Down-Syndrom feiert Traumhochzeit

23.05.2018 | Stand 20.09.2023, 0:29 Uhr

Mit einem Spalier aus roten Herzen haben die Hochzeitsgäste das frisch vermählte Ehepaar Petra und Tobias nach der kirchlichen Trauung empfangen. − Foto: Zechbauer

Als das Brautpaar aus der Pfarrkirche im Passauer Stadtteil Heining tritt, wird es von einem Spalier aus roten Herzluftballons empfangen. Sie im rosa Plisseerock und perlenbesticktem Oberteil, er im schicken Dreiteiler. Tobias (33) und Petra (49) halten sich fest an den Händen, an denen jetzt Eheringe stecken, in ihren strahlenden Gesichtern kann man sehen, dass sie diesen Moment genießen. Mit der Traumhochzeit am Samstag ging für das Paar ein großer Wunsch in Erfüllung. Das Besondere: Beide haben das Down-Syndrom.

Dass er einmal heiraten will, war für Tobias lange klar, bevor er sich in Petra verliebte. Einen Verlobungsring hatte er schon besorgt, zusammen mit seinen Eltern. Für den Fall, dass einmal die richtige Frau in sein Leben tritt. Den Ring für die zukünftige Verlobte bewahrte er sorgsam auf. Und dann kam Petra.

2014 zog sie in die Wohngemeinschaft am Langlebenhof, wo Tobias als einer der ersten Bewohner schon ein Jahr daheim war. "Es hat nicht lange gedauert, da war klar: die beiden sind ein Paar", sagt die stellvertretende Heimleiterin Verena Hosbach. War es Liebe auf den ersten Blick?"Ja", sagen beide.

Für die Mitarbeiter in der Lebensgemeinschaft Langlebenhof war der Wunsch nach einer Hochzeit eine neue Situation, "aber es war gleich klar, dass wir die beiden dabei unterstützen", sagt Heimleiterin Judith Bachl. Ziel der Einrichtung ist es, Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Und dazu gehört eben auch, verliebt zu sein, verlobt und jetzt verheiratet.

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