Passau/Kellberg
Nach tödlichem Unfall: Bewährung für Paketfahrer

03.05.2018 | Stand 20.09.2023, 6:52 Uhr

Eine Dolmetscherin übersetzte für den Sprinterfahrer, der von Anwalt Adam Zurawel (l.) vertreten wurde. − Foto: Pierach

Zeitdruck und beidseitiges Ignorieren der Anschnallpflicht stecken hinter dem tödlichen Unfall vom September am Ortsrand von Kellberg (Landkreis Passau). Ein Paketausfahrer (22) überfuhr ein Stoppschild und prallte in einen bevorrechtigten Audi, dessen Fahrer (51), nicht angeschnallt, aus dem Auto geschleudert wurde und starb. Der Amtsrichter ließ es gestern bei einer Bewährungsstrafe bewenden. Die Bewährungszeit dauert drei Jahre, der Pole muss 600 Euro in 24 Monatsraten an die Verkehrswacht zahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

"Völlig untypisch" für Polizei und Gutachter Hubert Rauscher war an jenem regnerischen Samstag, "so einem Sauwetter-Tag" (der Polizist), das Unfallbild in Kellberg. Ein weißer Sprinter liegt auf der Beifahrerseite in einem Garten am Hauseck, ein silberner Audi, den der Polizist "erst gar nicht wahrnahm", hängt 60 Meter weiter in einem Zaun. Ein Unfallopfer liegt leblos an der Straße. Die Einsatzmeldung lautet zunächst, ein Fußgänger sei überrollt worden.
Der Paketausfahrer hatte Riesenglück. Er hatte seinen Gurt ins Gurtschloss gesteckt und sich draufgesetzt, damit er schneller ausliefern kann. Er knallte gegen die Windschutzscheibe, kam aber mit einer Platzwunde und Prellungen davon. Anders der Audi-Fahrer. Als der Sprinter sein Auto am linken Kotflügel traf, prallte er wohl mit voller Wucht auf Lenkrad und Armaturen, schleuderte aus dem Fenster. Er starb noch am Unfallort an den schweren inneren Verletzungen

Mehr dazu lesen Sie am Donnerstag in Ihrer Passauer Neuen Presse.