Passau
Passauer Apostelfischer klagen über Fäkalien, Müll und Prostitution

25.04.2018 | Stand 19.09.2023, 23:06 Uhr

Die Verbotsschilder kümmern wohl keinen, denn kontrolliert wird nicht, sagt Gunter Bauer, der als Apostelfischer die Laichbucht durch Verunreinigungen mit Müll und Fäkalien am Winterhafen Racklau in Gefahr sieht. − Foto: Jäger

"Das ist eine Schande für unsere schöne Stadt", wettert Gunter Bauer, Vorstand der Apostelfischer, der bereits in der Jahreshauptversammlung die Missstände am Winterhafen Racklau moniert hatte. Als ehemaliger städtischer Mitarbeiter - der 65-Jährige war über 32 Jahre bei der Stadt, davon 22 Jahre lang Bauhof-Chef - tut es ihm in der Seele weh, den früheren Arbeitgeber derart anzugehen. Aber er hat seine Gründe dafür. Denn seit seiner Beschwerde im Januar bei Stadt sei nichts passiert.

Bauer, der sein Boot in Racklau liegen hat und täglich an Ort und Stelle ist, kann ein Lied davon singen, was hier abgeht. Wilde Camper hinterlassen ihren Müll und nutzen den Auwald als Toilette. "Mitten auf den Weg haben sie hinge...., ich hab dann ein Schild aufgestellt, aber gehalten hat sich keiner dran", ärgert er sich über die unhaltbaren Zustände.

Chemikalientoilette mit Donauwasser ausgespült

Doch nicht nur das: Vergangene Woche habe er eine Salzburger Wohnmobilbesitzerin dabei ertappt, als sie über den Damm kletterte und die Chemikalientoilette mit Donauwasser ausspülte. Bauer sieht durch die Verunreinigungen die Wasserqualität in der Laichbucht beeinträchtigt. "Das ist der einzige Abschnitt an der Donau, wo wir gut fischen können, und der wird uns jetzt durch die illegalen Camper verleidet."

Selbst das Rotlichtmilieu habe das Gelände wegen seiner großen Abgeschiedenheit für sich entdeckt. "Vier Monate lang stand ein Wohnwagen da, später kam noch ein zweiter dazu", hat Bauer beobachtet. Überprüft, ob die Damen in den beiden Fahrzeugen tatsächlich dem horizontalen Gewerbe nachgingen, habe er natürlich nicht. "Ich bin glücklich verheiratet", sagt Bauer und lacht.

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