Tittling
Tittlinger Raketenforscher über Bavaria One: "Es ist reizvoll"

10.02.2020 | Stand 21.09.2023, 4:26 Uhr

Er ist Tittlinger und Professor für Raumfahrtantriebe an der TU München: Oskar Haidn, hier bei einer Konferenz in China. −Foto: privat

240 Tonnen Treibstoff, der innerhalb von 200 Sekunden verbraucht wird. Das sind Größenordnungen, mit denen sich Oskar Haidn aus Tittling (Landkreis Passau) täglich beschäftigt. Er ist Professor für Raumfahrtantriebe an der Technischen Universität München und forscht an der Grenze dessen, was gerade noch geht.

Unter der Woche lebt der 65-Jährige in Garching bei München, er ist in der ganzen Welt auf Konferenzen unterwegs, in China, Japan, Russland. Am Wochenende aber kommt er, sooft es seine Zeit erlaubt, mit seiner Frau in seine "Datscha" nach Tittling. Aufgewachsen ist er in Perlesreut (Landkreis Freyung-Grafenau), zur Schule ging er ans Gymnasium in Waldkirchen.

Plasmazündungen und Überschallströmungen, Pumpen, Turbinen, Umdrehungen – was den meisten Menschen ihr ganzes Leben lang sieben Siegel bleiben werden, das ist es, was Oskar Haidn mit Leidenschaft füllt. "Ich bin kein Wissenschaftler, ich bin Ingenieur", sagt er, "mir geht es darum praktische Probleme zu lösen. Man muss immer an die Grenzen dessen gehen, was grad geht", sagt er.

Was hält nun ein Professor für Raketenantriebe von Bavaria One, das Weltraumprogramm, welches der bayerische Ministerpräsident Markus Söder 2018 verkündete? Haidn antwortet: "Grundsätzlich finde ich das gut. Es ist durchaus reizvoll, auch im Zuge der Start-ups." Aber: "Es muss halt auch einen volkswirtschaftlichen Nutzen haben, da bin ich zu sehr Steuerzahler."

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