Fürstenzell
Kein Förder-Automatismus fürs Gymnasium

19.04.2019 | Stand 20.09.2023, 1:38 Uhr

Im Inneren grundlegend verändert und als Atrium gestaltet werden soll das Zentralgebäude des Maristengymnasiums Fürstenzell im Zuge der anstehenden Sanierungsmaßnahmen. −Foto: Brunner

Eingedenk anstehender eigener Investitionen wie Ortskernsanierung, Haus des Sports und Bau von Kunstrasen-Sportplätzen hat der Marktgemeinderat Fürstenzell (Landkreis Passau) in seiner jüngsten Sitzung auf die Kostenbremse gedrückt, als es um die Beteiligung an der Generalsanierung des Maristengymnasiums in den Jahren 2019 bis 2021 ging. "Wir können nicht 20 Prozent als Automatismus festlegen", betonte Bürgermeister Manfred Hammer (SPD) und beteuerte, diesen Standpunkt auch zuletzt im Stiftungsrat der Einrichtung deutlich gemacht zu haben. Das Gremium einigte sich auf drei Jahresraten zu je 100000 Euro als Zuschuss.

Die vorgesehenen Maßnahmen mit einem Kostenvolumen von 11,2 Millionen Euro stellte Architekt Philipp Donath aus Fürstenzell vor. Geplant ist, den ersten Bauabschnitt kurzfristig umzusetzen, Start im Juni, Fertigstellung Ende des Jahres. Dann soll sich unmittelbar der zweite Bauabschnitt mit der Umgestaltung des Pausenhofs anschließen.

"Was sind wir bereit beizusteuern?", stellte der Bürgermeister als zentrale Frage in den Raum. Als Ergebnis der jüngsten Stiftungsratssitzung gab Hammer bekannt, dass der Landkreis 60 Prozent der Kosten trägt, wie auch bei den anderen Gymnasien im Passauer Land üblich. Die Diözese steuert 20 Prozent bei. Das Marktoberhaupt machte darauf aufmerksam, dass vom Landkreis grundsätzlich das Signal komme, das Maristengymnasium sei ein besonderes Gymnasium, weil privat geführt – verbunden mit der Erwartung, dass sich die Gemeinde an den Kosten beteiligt. "In anderen Orten sind die Gymnasien reine Kreis-Sache", gab Hammer zu bedenken.

Der Bürgermeister vergaß nicht, die seitens der Kommune bereits aufgebrachten Summen aufzulisten: seit 1995 insgesamt 2,5 Millionen Euro als Übernahme der Betriebsdefizitkosten. "Es ist uns sehr viel wert", räumte Hammer ein und fügte hinzu, dass sich die Marktgemeinde zuletzt mit 460000 Euro an anstehenden Investitionen beteiligt habe. "Über drei Millionen Euro auf freiwilliger Basis haben wir gern zur Verfügung gestellt", bilanzierte er und erachtete auch die neuen Baumaßnahmen als "ganz wichtig", da das MGF mit anderen Gymnasien mithalten müsse.

Das große Aber des Bürgermeisters ließ jedoch nicht lange auf sich warten: "Kein Automatismus bei der Zuschussgabe." Auf die Frage von Anton Maroth (SPD) nach einer Mitfinanzierung durch den Namensgeber der Einrichtung stellte Manfred Hammer klar: "Der Orden hat nichts." Kämmerer Herbert Stockinger merkte dazu an, dass die Rolle der Schulgründer auf die Maristenschulstiftung als Träger übergegangen sei. Franz Voggenreiter (SPD) erkundigte sich nach der Bezuschussung von staatlicher Seite und erfuhr vom Kämmerer, dass als Eigenanteil rund 5,8 Millionen Euro zu tragen verblieben.

− bp



Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe der Passauer Neuen Presse vom 20. April 2019 im Lokalteil Passau.