Untergriesbach
110 Jahre Bestehen: "Bader Knollmüller" zog einst die Zähne und stutzte die Bärte

31.01.2020 | Stand 21.09.2023, 0:43 Uhr

Die Belegschaft im Jubiläumsjahr des Salons Knollmüller: Franziska Kümmeringer (v.l.), Manuela Dersch, Sabine Waldbauer, Seniorchefin Anni Knollmüller, Gabi Heidinger, Inhaberin Kitty Kurzböck und (nicht im Bild) Elke Hoffmann.

Friseursalons gibt es viele im Wegscheider Land. Dass ein Betrieb auf 110 Jahre Tradition zurückschauen kann, dürfte in der Region eher selten sein. Demnächst feiert der "Salon Knollmüller" in Untergriesbach das 110-jährige Bestehen. Damit ist der Familienbetrieb auch ein wichtiger Teil der Untergriesbacher Ortsgeschichte.

Die heutige Inhaberin Kitty Kurzböck hat mit ihrer Mutter für die PNP in den Fotoalben geblättert. "Leider ist nicht mehr viel da", bedauert Seniorchefin Anni Knollmüller. Früher habe man viel weggeworfen. Im nachhinein bedauert man das.

So gibt es fast keine Zeugnisse mehr von den wohl turbulenten Anfängen. Alles hatte im Oktober 1909 begonnen. Karl Knollmüller, approbierter "Bader", hatte sein Geschäft in Untergriesbach angemeldet. In dieser Eigenschaft war er einer der wichtigsten Leute in der Gemeinde. Als "Bader" stutzte er nicht nur Haare und Bärte. Wichtiger auch: Es gab keinen Doktor und auch keinen Zahnarzt im Ort. "Bader" Knollmüller kümmerte sich um allerlei medizinische Gebrechen der damaligen Zeit. Er versorgte Wunden, zog die Zähne, behandelte manches Siechtum durch Schröpfen oder Aderlassen. Und: Der "Bader" war zuständig für die Leichenschau.

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