Alles für ein Video
Youtuber leiht sich Lamborghini und rast mit über 300 Sachen über A8 und A93

19.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:03 Uhr

Das Video zeigt laut Polizei, wie der Fahrer - ausgerüstet mit mehreren Kameras - andere Fahrzeuge nach Belieben und mit sehr hoher Geschwindigkeit rechts überholt hat. −Symbolbild: IMAGO/Zoonar

Er hat sich einen Lamborghini ausgeliehen und ist mit teilweise über 300 Stundenkilometern über die A8 und die A93 in Oberbayern gerast: Ein Youtuber hat für ein Video ohne Rücksicht Gas gegeben - jetzt ermittelt die Polizei.



Ein junger Mann aus Nordirland hat die A8 zwischen dem Inntaldreieck und dem Autobahnkreuz München Süd sowie die A93 zwischen Rosenheim und Kiefersfelden zur persönlichen Bühne für sein Video gemacht. Er hat sich einen weißen Lamborghini Huracan Cabrio ausgeliehen und versuchte dessen Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn auszutesten, heißt es von Seiten der Polizei.

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Der Vorfall hat sich bereits am Freitag, 11. November, ereignet. Wie die Verkehrspolizei Rosenheim auf Nachfrage mitteilt, sei das Video aber erst vergangene Woche gemeldet worden. Ein Zeuge aus Köln habe das Video zunächst der Münchner Polizei mitgeteilt, dann sei der Fall an die Rosenheimer Kollegen übergeben worden.

Das Video zeigt laut Polizei, wie der Fahrer - ausgerüstet mit mehreren Kameras - andere Fahrzeuge nach Belieben und mit sehr hoher Geschwindigkeit rechts überholt hat. Geschwindigkeitsbegrenzungen? Spielten keine Rolle. Immer wieder beschleunigte der Mann den 610-PS-Boliden auf weit über 200 Stundenkilometer. Vereinzelt wurden Verkehrsteilnehmer durch Blickkontakt zum kurzen „Beschleunigungsduell“ animiert, heißt es. Mittlerweile ist das Video auf Youtube nicht mehr verfügbar, so ein Polizeisprecher auf Nachfrage.

Polizei: Hätte schwerwiegende Folgen haben können



Während auf der Autobahn normales Verkehrsaufkommen herrschte, zeigte der digitale Tacho des Lamborghinis in der Spitze 333 Stundenkilometer. „Welche schwerwiegenden Folgen ein kleiner Fahrfehler des Youtubers oder eines anderen Verkehrsteilnehmers hätte haben können, kann sich jeder selbst ausmalen“, so die Polizei.

Die Polizei ermittelt wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens, Verkehrsgefährdung und wegen weiterer Verkehrsverstöße. Die Verkehrspolizei Rosenheim bittet Zeugen, die Beobachtungen zu dieser Fahrt machten oder dadurch genötigt oder gefährdet wurden, sich zu melden. Telefonisch ist die Verkehrspolizei Rosenheim unter 08035/9068-0 zu erreichen.