Westerham. Eindrucksvoll, stimmengewaltig und vor allem einzigartig eröffneten rund 150 Vereinsmitglieder den Gauheimatabend des Trachtler-Gauverbandes I am vergangenen Samstag in Westerham. Stattliche 90 Musikanten der D’Mangfalltaler musizierten ein Musikstück in wechselnden Besetzungen und begleiteten die etwa 150 Sänger zu den Klängen der Melodie von „Wir gehen ned hoam“.
Damit zeigten die Gastgeber ordentlich auf, was der Verein in Sachen Musik und Gesang zu bieten hat. Bei dem selbst zusammengestellten Werk beteiligten sich die Vereinsmitglieder aller Altersgruppen von Jung bis Alt, von fünf bis 75 Jahren. Für jeden Gast im voll besetzten Festzelt war dies ein spürbarer Beweis, dass ein Gaufest dieser Größenordnung nur mit dem Einsatz der gesamten Gemeinde umsetzbar ist. Bürgermeister Johannes Zistl, selbst Trachtler und Musikant, unterstrich dies in seinen Grußworten: „Schöner geht’s nicht, ein Zusammenhalt dieser Art ist die Stütze unserer Gesellschaft.“
Stefan Kröll, der mit Lilli und Louis, zwei Mitgliedern der Jugendgruppe, bewegend durch das Programm führte, kündigte die Grußworte von Schirmherrin, Ehrenbürgerin und Landtagspräsidentin Ilse Aigner so an: „Ilse, du bist eine von uns.“ Mit einem „herzlichen Vergelt’s Gott“ bedankte sich Aigner für den unermüdlichen Einsatz für das gelebte Brauchtum: „Die Trachtler sind das Gesicht Bayerns, Bayern kennt deshalb jeder.“ Sichtlich berührt erinnerte sie an die große Hilfsbereitschaft, als vor Tagen ein Sturm für Schäden sorgte und sofort etwa 100 Personen zur Hilfe eilten.
Vorsitzender Schorsch Berndl erinnerte an seine Jugendzeit vor 45 Jahren, als er aufgeregt auf der Bühne stand. Das Aushängeschild der Trachtensache sind das Platteln, Drahn und Tanzen. Dies machten der Festverein, die Gaugruppe, die Gaujugendgruppe des Gauverbandes I und die des neuen Göds, des Bayerischen Inngau-Verbandes, deutlich. Am besten beschreiben könnte man die Darbietungen mit dem Titel des Auftrittes der Gaujugendgruppe: „Voller Freid“. Mit dieser vollen Freude gelang es allen Mitwirkenden, musikalisch untermalt von der Musikkapelle Niklasreuth, der Kühlwongmusi aus Westerham und dem Gesang der 2078-Dirndl, einen Heimatabend zu gestalten, der seinem Namen mehr als gerecht wurde.
„Ich wünsche mir, dass es ganz viele von dem Format von Angelika Weber gäbe“, bekundete stolz der ehemalige Gaumusik- und Liederwart des Gauverbandes I, Hansl Auer, einer von den vielen Ehrengästen des Abends. Weber gelang es gegen Ende, für besondere Gänsehautstimmung zu sorgen. In Kürze einstudiert, sangen alle Anwesenden gemeinsam einen Jodler, der den Gauheimatabend als das ausmachte, was er war: grandios. Stellvertretender Gauvorsitzender Flori Niedermaier bekräftigte, dass die Westerhamer und alle Vereine mit ihren Trachtlerinnen und Trachtlern mit Recht stolz auf ihre Leistungen, Heimat, Tracht und Brauchtum sein könnten.
− red
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