Im Rahmen der Grenzkontrollen an der A93 hat die Rosenheimer Bundespolizei mehrere Männer in Kiefersfelden verhaftet, die jeweils mit einem Haftbefehl gesucht wurden. Einem davon blieb dank spontaner finanzieller Unterstützung ein Gefängnisaufenthalt erspart – das Geld kam von seinem Vater.
Bei den Grenzkontrollen überprüften die Beamten laut Mitteilung der Bundespolizeidirektion München auf Höhe Kiefersfelden ein Auto mit einem 20-Jährigen Mann. Mithilfe des Polizeicomputers fanden die Beamten heraus, dass es sich bei dem jungen Mann um einen gesuchten Syrer handelt.
Gegen den 20-Jährigen, der sich mit einem niederländischen Fremdenpass auswies, lag seit vergangenem Jahr ein Strafbefehl des Amtsgerichts Laufen wegen Einschleusens von Ausländern vor. Demnach hätte er eine Geldstrafe in Höhe von 2400 Euro zahlen oder ersatzweise eine 80-tägige Freiheitsstrafe verbüßen müssen.
Vater fuhr über deutsch-niederländische Grenze zum Bezahlen der Geldstrafe
Mangels finanzieller Möglichkeiten stand laut Polizei seine Einlieferung in eine Haftanstalt unmittelbar bevor. Erst ein Anruf bei seinen Eltern in den Niederlanden veränderte seine Situation. Der verständigte Vater des Verhafteten fuhr über die deutsch-niederländische Grenze und besuchte die nächstgelegene Dienststelle der Bundespolizei in Kleve, teilte die Polizei mit.
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Dort zahlte er Sonntagnacht den Betrag ein, den sein Sohn zu entrichten hatte. Dieser konnte dank der väterlichen Zuwendung seine Reise schließlich doch noch fortsetzen, so die Mitteilung.
Pole gefunden, der wegen Körperverletzung gesucht wurde
Dagegen blieb einem polnischen Staatsangehörigen der Gang ins Gefängnis nicht erspart. Der 24-jährige Insasse eines Reisebusses wurde Sonntagmorgen an der Inntalautobahn grenzpolizeilich kontrolliert. Bei der Überprüfung seiner Personalien fanden die Bundespolizisten heraus, dass das Amtsgericht in Heidelberg Mitte 2022 einen Strafbefehl gegen den Polen erlassen habe, so die Polizei.
Demzufolge habe er wegen einer Körperverletzung eine Geldstrafe von 1.200 Euro zahlen müssen. Nach seiner unfreiwilligen Reiseunterbrechung gelang es dem festgenommenen Polen nicht, seine Justizschulden zu begleichen. Er wurde - wie gerichtlich festgelegt - für die Dauer von 40 Tagen in die Justizvollzugsanstalt Bernau eingeliefert.
Mehrwöchiger Haftaufenthalt für Eritreer wegen Sachbeschädigung
Auch ein Eritreer, der von der Bundespolizei auf Höhe Kiefersfelden kontrolliert wurde, musste aufgrund eines Strafbefehls der Heidelberger Justiz in Haft. Der 26-Jährige habe sich bei der Grenzkontrolle nicht ausweisen können. Mithilfe seiner Fingerabdrücke fanden die Beamten heraus, dass er wegen einer 2023 begangenen Sachbeschädigung 400 Euro als Strafe zu zahlen hatte. Ersatzweise hätte er 40 Tage lang ins Gefängnis gehen müssen, so die Polizei.
Der Mann hatte kein Geld und wurde ins Bernauer Gefängnis gebracht. Während seines mehrwöchigen Haftaufenthalts wird er sich voraussichtlich mit einer Strafanzeige wegen illegaler Einreise auseinanderzusetzen haben, denn der Afrikaner verfüge über keine gültige Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik, so die MItteilung.
− khb
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