„Für eine solidarische Gesellschaft“, vor allem aber gegen die AfD, haben am Samstagnachmittag rund 120 Menschen in Rosenheim demonstriert. Manche der Teilnehmer hatten offenbar andere Intentionen: Krawall, Sachbeschädigung und Angriffe auf Polizisten. Das zieht weitreichende Konsequenzen nach sich.
Wie die Polizei mitteilt, begann die bei der Stadt angemeldete Veranstaltung um 15 Uhr. Nach einigen Reden setzte sich der Demonstrationszug mit etwa 120 Teilnehmern gegen 15.45 Uhr in Bewegung. Friedlich blieb es zunächst auch vor dem AfD-Büro, wo der Zug für eine kurze Zwischenkundgebung Halt machte.
Farbbeutel gegen Kripo-Gebäude
In der Kaiserstraße eskalierte die Situation plötzlich. Laut Polizei wurden aus der Versammlung heraus Pyros und Rauchkerzen gezündet. Zudem flogen mehrere Farbbeutel auf das Gebäude der Rosenheimer Kripo in der Kaiserstraße. Die Schadenshöhe ist noch unklar, dürfte sich nach ersten Schätzungen aber im vierstelligen Bereich bewegen.
Attackierte Polizisten antworten mit Schlagstock-Einsatz
Weil die Teilnehmer gegen die Vorgaben der Stadt verstießen, wurde der Zug angehalten - offenbar sehr zum Missfallen einiger Demonstranten. Nach Angaben der Polizei schlugen einige unvermittelt auf die Beamten ein, traten die Einsatzkräfte mit Füßen und sprühten ihnen mit Feuerlöschern ins Gesicht. Die Polizei ihrerseits antwortete nach eigenen Angaben mit dem Einsatz von Schlagstöcken. Drei Polizisten wurden verletzt, sind aber nach ersten Erkenntnissen weiterhin dienstfähig. Ob auch Demonstranten verletzt wurden, war zunächst nicht bekannt.
Nachdem sich die Lage beruhigt hatte, wurde der Demonstrationszug auf einer verkürzten Strecke zum Ausgangspunkt geführt, wo die Versammlungsleiterin - sie stammt aus München - die Demo gegen 17 Uhr beendete.
Muss Versammlungsleiterin für Reinigungs-Kosten aufkommen?
Für die Leiterin könnte die Veranstaltung noch ein unangenehmes Nachspiel haben. So prüft die Polizei nicht nur, ob gegen Auflagen verstoßen wurde, sondern auch inwieweit sie für die Kosten des Farbanschlags auf das Kripo-Gebäude aufkommen muss. Zudem wird gegen mehrere Personen wegen Sachbeschädigung und tätlichem Angriffe auf Vollstreckungsbeamte ermittelt.
− jra/age
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