Telefonbetrug
Fast Bargeld und Goldbarren in Rosenheim an Betrüger übergeben: Geldabholerin festgenommen

07.06.2024 | Stand 07.06.2024, 13:25 Uhr |

Vor allem ältere Menschen werden oft durch sogenannte „Schockanrufe“ in einen Ausnahmezustand versetzt und um Geld und Wertgegenstände gebracht. − Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Glücklichen Umständen hatte es eine 53-jährige Frau aus dem Landkreis Rosenheim zu verdanken, dass sie bei einer vermeintlichen Geldübergabe am Mittwoch nicht um mehrere Goldbarren und einen niedrigen fünfstelligen Geldbetrag erleichtert wurde.



Die Frau wurde von Betrügern angerufen und so lange am Telefon gehalten, bis sie mit dem Bargeld und Goldbarren vor dem Amtsgericht Rosenheim stand. Dort kam die Übergabe an die Geldabholer jedoch nicht zustande, teilt das Polizeipräsidium Oberbayern Süd in einer Pressemitteilung mit.

22-jährige Geldabholerin festgenommen



Weitere Vorfälle dieser Art gebe es immer wieder – erst vergangenen Mittwoch „kam es innerhalb von vier Stunden zu einer hohen zweistelligen Anzahl von betrügerischen Anrufen“, so die Polizei. Die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher liegen. Schwerpunktmäßig war dabei der Landkreis Garmisch-Partenkirchen betroffen. An den Fahndungsmaßnahmen nach Betrügern, Mittätern und Geldabholern beteiligten sich mehrere Polizeidienststellen. So konnte die Grenzpolizeiinspektion Murnau eine 22-jährige polnische Staatsangehörige anhand einer Täterbeschreibung festnehmen.

Immer Anzeige erstatten



Sie soll unter anderem bei einer 88-Jährigen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Bargeld im niedrigen fünfstelligen Bereich abgeholt haben. Erzählt hatten die Betrüger der älteren Dame, dass ihre Tochter in einen schweren Unfall verwickelt gewesen sei und das Geld als Kaution gegen eine Haft gezahlt werden müsse. Die Polin wurde nach erlassen eines Haftbefehls in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Die Polizei warnt ausdrücklich, dass sie niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände fordert oder gar zuhause abholt. Auch sollen Angerufene niemals Auskunft über ihr Vermögen am Telefon geben oder wo sie dies zuhause aufbewahren. Stattdessen sollte man den Anruf sofort beenden, die Polizei unter 110 informieren und – auch im Versuchsfall – Anzeige erstatten.

− jas

Artikel kommentieren