In einem Milchviehbetrieb im Landkreis Rosenheim ist bei einer Milchkuh das Blauzungenvirus (Serotyp BTV-3) nachgewiesen worden. Dies ist der erste bestätigte Fall der Blauzungenkrankheit im Landkreis.
Nach Angaben der Polizei wurde das betroffene Tier, eines von insgesamt 68 Rindern auf dem Betrieb, aufgrund einer Atemwegserkrankung tierärztlich behandelt.
Die Blauzungenkrankheit betrifft hauptsächlich Schafe und Rinder, kann aber auch bei Ziegen und anderen Wiederkäuern vorkommen. Verursacht wird die Viruserkrankung über die Mückenart Gnitzen. Die Krankheit äußert sich oft durch Fieber und durch Schleimhautveränderungen. Die Krankheit ist anzeigepflichtig.
Für Menschen und Konsumenten besteht laut Polizei keine Sorge. Fleisch, Milch und Milchprodukte können bedenkenlos verzehrt werden, da das Blauzungenvirus nicht auf Menschen übertragbar ist.
Schutzimpfung gegen Blauzungenvirus dringend empfohlen
Um jedoch eine weitere Verbreitung der Krankheit, die für Schafe tödlichen enden kann, zu verhindern, sind tierseuchenrechtlichen Maßnahmen notwendig, um das Ausbreitungsrisiko zu minimieren. Darunter fallen unter anderem Mittel zur Mückenabwehr. Eine Schutzzone im Stall ist jedoch nicht notwendig. Da die Verbreitung der Gnitzen im September ihren Höhepunkt erreicht, kann die Infektionswelle bis Ende Oktober auch bislang nicht betroffene Gebiete erreichen. Daher wird von der Ständigen Impfkommission Vet dringend zu einer zeitnahen Schutzimpfung geraten. Dies gilt vor allem für Wiederkäuer, die in direkter Nachbarschaft zu erkrankten Artgenossen wohnen.
Laut Polizei ist der Fall in Rosenheim der zweite bestätigte in Oberbayern. Seit Herbst 2023 breitet sich das Blauzungenvirus von den Niederlanden nach Deutschland aus, mittlerweile werden über 8.300 bestätigte Fälle aufgeführt. 81 Fälle davon in Bayern.
− cel
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