300.000 Euro Schaden
Autotransporter kippt um, Anhänger schlittert weiter: Verkehrschaos an der A8

27.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:24 Uhr

Nicht nur die Zugmaschine des Autotransporters ist auf der A8 umgekippt. Auch zwei der geladenen Autos fielen vom Anhänger. −Foto: Josef Reisner

Die A8 zwischen Frasdorf und Bernau (Landkreis Rosenheim) ist gegen Montagmittag in Fahrtrichtung Salzburg über mehrere Stunden teilweise gesperrt worden. Grund hierfür war ein kurioser Unfall mit einem Autotransporter. Die Bergungsarbeiten zogen sich bis in die Nachmittagsstunden hin.



Ein Sprecher der Verkehrspolizei Rosenheim berichtet auf PNP-Nachfrage, dass der Autotransporter gegen 11 Uhr kurz vor der Anschlussstelle Bernau auf schneebedeckter Fahrbahn ins Schleudern geriet. Die Zugmaschine kippte auf die rechte Seite und kam quer zur Fahrbahn liegen. Der mit sechs Autos beladene Anhänger schlitterte noch etwa 150 Meter weiter und kam dann ebenfalls quer zur Fahrbahn zum Stehen. Zwei der geladenen Fahrzeuge fielen dabei vom Anhänger. Die Fahrbahn in Fahrtrichtung Salzburg war blockiert. Der 40-jährige senegalesischer Fahrer sei aber unverletzt geblieben. Auch andere Verkehrsteilnehmer seien nicht in den Unfall verwickelt gewesen.

Diesel ergießt sich über die Fahrbahn



Zu allem Übel war am Zugfahrzeug jedoch ein Dieseltank aufgerissen, als es auf die rechte Leitplanke auffuhr. Laut Polizei ergoss sich der gesamte Inhalt auf die Fahrbahn und in einen nahe gelegenen Abfluss. Zur Menge konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Bekannt war nur, dass der Tank maximal 800 Liter umfasste. Die Feuerwehr errichtete im Moosbach Ölsperren. Am Abend folgte dann die Meldung aus dem Irschener Winkel: Ein Fischereiberechtigter des Moosbachs habe festgestellt, dass Diesel in den Chiemsee fließe. Die Feuerwehr ließ auch hier Ölsperren errichten, das genaue Ausmaß des Schadens war am Abend hier noch nicht bekannt.

Schaden auf 300.000 Euro geschätzt



Auf dem Autotransporter waren insgesamt sechs Neuwagen geladen. Mindestens vier davon wurden „teils erheblich beschädigt“, schreibt die Verkehrspolizei in einer ersten Unfallbilanz. Auch das Zugfahrzeug sei in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Gesamtschaden wird auf mindestens 300.000 Euro geschätzt. Aufgrund einer Rauchentwicklung war zunächst davon ausgegangen worden, dass ein Fahrzeug in Brand geraten war, was sich jedoch glücklicherweise nicht bestätigte.

Bergung bis in den späten Nachmittag



Aufgrund der quer stehenden Fahrzeuge und des ausgelaufenen Diesels musste die Fahrbahn für etwa zwei Stunden in Fahrtrichtung Salzburg gesperrt werden. Gegen 13.15 Uhr wurde der linke Fahrstreifen freigegeben. Allerdings wurde die A8 für die Bergungsarbeiten noch einmal längere Zeit gesperrt, erklärte der Polizeisprecher gegenüber der PNP. Der Verkehr wurde hierzu an der Anschlussstelle Frasdorf ausgeleitet. Erst gegen 17 Uhr war die Bergung vollständig abgeschlossen.

Ganz frei war die A8 aber selbst danach noch nicht: Da entlang der rechten Fahrspur die Leitplanke ausgetauscht werden musste, blieb die Spur bis zum Abschluss der Reparaturarbeiten gesperrt.

Gaffer sorgen für Stau



Nicht nur in Fahrtrichtung Salzburg kam es zu Verkehrsbehinderungen. Auch in der Gegenrichtung stockte der Verkehr während der Bergungsarbeiten immer wieder. Wie aus den offiziellen Verkehrsmeldungen auf Bayerninfo hervorgeht, lag das an neugierigen Gaffern, die die Unfallstelle beim Vorbeifahren begutachten.

Im Einsatz waren die freiwilligen Feuerwehren Prien und Bernau sowie die Kreisbrandinspektion Rosenheim. Zudem waren Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Rosenheim, des Wasserwirtschaftsamtes und mehrere Streifen der Verkehrspolizeiinspektionen Rosenheim und Traunstein im Einsatz. Die Bergung wird durch eine Spezialfirma durchgeführt.

− cav