Schildthurn
Segen für Ross und Reiter

07.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:12 Uhr

Nach dem Festakt und einer kurzen Dankesprozession zogen alle Reiter mit ihren Pferden und Ponys vorbei an Pfarrvikar Viswasam und erhielten dabei den Segen. −Foto: Schleindlsperger

Strahlend blauer Himmel, angenehme Temperaturen, zahlreiche Teilnehmer von elf Vereinen, herausgeputzte Pferde und Blasmusik der Gumpersdorfer "FeiaWärMusi" – einmal mehr war der traditionsreiche Leonhardiritt in Schildthurn eine großer Erfolg.

Das prächtige Wetter hatte etwa 600 Besucher angelockt. "Es freut mich, dass Sie uns nach der zweijährigen Pause die Treue halten und uns mit ihrem Besuch die Ehre geben", freute sich Bürgermeister Werner Lechl bei der Begrüßung vor der offiziellen Andacht. Der Heilige Leonhard sei ein bedeutender Heiliger in unserer bayerischen Heimat. Als Patron der Tiere habe er für die Landwirtschaft eine besondere Stellung. Er sei auch ein Schutzheiliger für Gefangene, so Lechl weiter. Die Kette mit der er dargestellt werde sei ein Symbol für Unfreiheit. "Wir erleben gerade eine Zeit, die wir uns für Europa so nicht mehr vorstellen konnten oder wollten. Ein Staat und dessen Volk wird von einem anderen Land angegriffen und der Vernichtung preisgegeben, weil es sich dessen Diktat nicht unterwerfen will. Weil es nicht bereit ist die Werte von Freiheit und Demokratie, die das Volk sich mühsam und mit einem hohen Blutzoll erkämpft hat, aufzugeben." Man müsse feststellen, dass so etwas auch bei uns jederzeit passieren könne. Deshalb komme dem diesjährigen Leonhardiritt eine ganz besondere Bedeutung zu. "Wir bitten um Frieden und Freiheit, um Schutz für Mensch und Tier." Der oftmals als bayerischer Herrgott bezeichnete St. Leonhard solle dabei unser Fürsprecher sein. Lechls Dank galt der Pfarrei, dass sie diese Tradition hochgehalte, Walter Karpfinger, dem Frauenbund, der wieder Schmankerl angeboten habe sowie dem Dorfladen. Die Feuerwehr sorgte für Sicherheit während der Veranstaltung.

Einige der Teilnehmer hatten sich am Dorfplatz in Zeilarn versammelt und ritten zusammen nach Schildthurn. Nach der Abzweigung Höhe Kellndorf warteten die Gumpersdorfer "FeiaWärMusi" und die vielen Ortsvereine, Pfarrvikar Viswasam mit den Ministranten, Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung. Gemeinsam zogen sie den langen Berg zum Andachtsplatz hinauf. Die 46 herausgeputzten Pferde und Ponys sowie eine kleine Kutsche begleiteten den Zug. Nach dem Festakt und einer kurzen Dankesprozession erhielten die Pferde und das kleine Gespann die Einzelsegnung durch den Geistlichen vor dem aufgebauten Altar in der Nähe der Leonhardikapelle. Als Abschluss und für die Teilnahme überreichten Bürgermeister Lechl und Kirchenpfleger Walter Neumeier allen ein Festandenken. Die Kirchenverwaltung teilte eine kleine Brotzeit aus.

− sre