Tann
Schulsanierung: Gesamtkosten steigen auf 8,7 Millionen Euro

Lüftung soll im Januar in Betrieb gehen

23.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:39 Uhr

Die Mitglieder der Schulverbands-Versammlung bei ihrer Besichtigung. Die Fassade links vom Eingang ist nahezu fertig. Viel zu tun ist noch an den Außenanlagen.

Zu Beginn der jüngsten Schulverbands-Sitzung gab es eine Baustellen-Besichtigung. Das Planungsbüro Weber aus Ruhmannsfelden informierte über den Abschluss des ersten Teils der Generalsanierung und erläuterte, was noch alles erledigt werden muss.

Der Umzug in die Räume von Abschnitt 1 ist nach diversen Verzögerungen rechtzeitig vor Beginn des laufenden Schuljahres erfolgt. Ausgelagerte Klassen konnten zurückkehren, aber die Arbeit geht nun unvermindert im nördlichen Teil des Gebäudes weiter, was auch Auswirkungen für die Verwaltung hat: Schulleitung und Sekretariat sitzen provisorisch in anderen Funktionsräumen. Das Lehrerzimmer ist im Mehrzweckraum über der Pausenhalle eingerichtet worden.

Die Führung durch Projektleiter Dominik Bielmeier begann vor dem Haupteingang, wo nächstes Jahr die Gestaltung der Außenanlagen starten soll. Die Fassade ist noch komplett eingerüstet, wobei der linke Teil mit den farbigen Fensterkästen weit fortgeschritten ist. Hier fehlen nur der letzte Anstrich und der Rahmen für den Vollwärmeschutz. Rechts vom Eingang sind nach wie vor die alten, weißen Kunststofffenster zu sehen.

Die Fluchttreppe wurde zum Schutz vor Sturm und Regen mit einer Balken-Konstruktion eingehaust. Damit da drin niemand Unfug treiben kann, bringt man unten noch eine Tür an, die den Zugang von außen verhindert. Die Tür kann von innen her natürlich jederzeit geöffnet werden.

Im Bauabschnitt 2 sind die Räume inzwischen entkernt. Ansonsten ist nicht viel zu sehen, weshalb sich die Besichtigungsgruppe hier nur kurz aufhielt. "Alles soll so schön werden wie drüben", versprach Bielmeier. Dann ging es weiter zum Dachstuhl, der komplett erneuert wurde und eine Bodenplattenabdichtung erhielt. Dort stehen die drei Lüftungsgeräte. Die Deckendämmung mit Zellulose kann erst erfolgen, wenn die Lüftung funktionsbereit ist. Der Dachraum selbst bleibt kalt und dient als Lagerfläche für den Hausmeister.

Derzeit werden Anschlussleitungen für die Brandschutzklappen und Lüfter erstellt. Diese gehen erst im Januar in Betrieb, denn vorher muss alles isoliert sein, damit keine Frostschäden auftreten. Außerdem ist in den Weihnachtsferien keiner da, der sich um die Anlage kümmern kann, falls es zu Startschwierigkeiten kommt. Sobald die Lüftung läuft, werden die mobilen Luftreiniger aus den Klassenzimmern entfernt. "Die Installation der elektronischen Geräte braucht noch seine Zeit", informierte der Projektleiter. "Immerhin sind ein paar Kilometer Kabel verlegt worden."

Nächste Station waren Cafeteria und Pausenraum. Platz zum Relaxen und Abschalten für die Schüler. Auf den ersten Blick sieht alles sauber aus, doch dann entdeckt man den einen oder anderen kleineren Mangel. So gibt es weiterhin Probleme mit dem Bodenleger, der bereits im Frühjahr für eine Verzögerung der Bauarbeiten gesorgt hat. Sockelleisten und kleinere Teppich-Flächen fehlen, weil offenbar das Material zu spät bestellt wurde. Das Architekturbüro will nun Druck machen, damit das möglichst bald erledigt wird. Es handle sich ja nur um Arbeit für einen Tag.

Der PCB-Raum (Physik, Chemie und Biologie) ist funktionsfähig, doch am Lehrerpult fehlt noch die Strom-Notaussteuerung. Eine österreichische Firma hat das Teil inzwischen bestellt. Besonderes "Feature" ist ein fahrbarer Abzug für Dämpfe, die bei Versuchen entstehen. Der Nebenraum dient als Material- und Gerätelager; er wurde großzügig mit Stauflächen gestaltet.

Die Flure sind bis auf die Brandschutztüren komplett durchgängig und unterstützen so das offene Lernkonzept. Ferner gibt es ein klares Farbkonzept: Türrahmen, Stühle, Fliesen und Punkte im Teppichboden sind im Erdgeschoss blau, im ersten Obergeschoss grün und im zweiten rot. Damit hat man alle Farben des Tanner Wappens.

Sämtliche Klassenzimmer sind ähnlich aufgebaut und jeweils etwa 70 Quadratmeter groß. Dort gibt es digitale Tafeln sowie seitlich ein Medien-Tafelsystem. Verglaste Durchbrüche bringen viel Tageslicht in den Flur. Angeschlossene Separier-Räume erlauben es, die Klassen zu teilen oder getrennte Arbeiten durchführen zu können. Erwähnt wurde noch, dass die komplette EDV-Technik pünktlich zum Schuljahresbeginn funktionsfähig war.

Gelobt wurde die angenehme Sprechatmosphäre in den Zimmern, bedingt durch den Teppichboden und eine Deckendämmung. Da hallt nichts mehr. Was die Möblierung betrifft, kann es noch zu Umstellungen kommen. Die Grundausstattung ist gekauft, der Rest wird nach Bedarf bestellt. Das früher bunte, geflieste Treppenhaus wurde dunkelgrau gestrichen, während die Wände in den Gängen durch ihr strahlendes Weiß fast blenden. Allerdings erkennt man bereits erste "Bremsspuren", erzeugt durch den Bewegungsdrang der Kinder. Hier wird in den nächsten Wochen noch nachgebessert.

Im anschließenden öffentlichen Teil der Sitzung gaben Bielmeier und Firmenchef Johannes Weber weitere Informationen zum aktuellen Stand der Sanierung: Das Dachgeschoss sei zu 95 Prozent fertig und seit drei Wochen hat die Schule "schnelles Internet". Bisher wurden Aufträge für 6,6 Millionen Euro vergeben. Die ursprüngliche Kostenschätzung für das gesamte Projekt belief sich auf 8,2 Millionen Euro. Im Mai lag man bei 8,6 Millionen und derzeit sind es rund 8,7 Millionen. Somit betrage die Preissteigerung gegenüber der Prognose 6,75 Prozent. "Wir sind damit noch gut dabei", so Weber, der betonte, das sein Büro laufend über die Mehrkosten informiere und diese auch begründen könne.