Winternotfallplan
Landratsamt errichtet Notfallunterkunft für Flüchtlinge in Cham

04.12.2022 | Stand 18.09.2023, 20:53 Uhr

In der Osserstraße in Cham entsteht eine Notfallunterkunft für bis zu 80 Geflüchtete. Symbolbild: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Cham. Die Regierung der Oberpfalz erwartet, dass die Unterbringungskapazitäten für Flüchtlinge noch vor Weihnachten erschöpft sind. Deshalb hat sie die Landratsämter dazu verpflichtet, im Rahmen eines Winternotfallplans noch vor Weihnachten pro Landkreis rund 100 Schutzsuchende zusätzlich unterbringen zu können.



Das Landratsamt errichtet aus diesem Grund in der Osserstraße in Cham eine Notfallunterkunft für bis zu 80 Geflüchtete. Das Gebäude in der Osserstraße 22 wird dabei als Aufenthalts- und Sozialraum genutzt. Die Unterbringung selbst erfolgt in extra ausgestatteten und beheizten Schlafcontainern. Die vorbereitenden Arbeiten beginnen am Montag, 5. Dezember. Ziel ist es, ab 19. Dezember aufnahmebereit zu sein.

Angespannte Situation

„Wie uns geht es vielen Flächenlandkreisen. Die Aufnahmekapazitäten sind erschöpft“, beschreibt Landrat Franz Löffler die bayernweit angespannte Situation. Turnhallen seien bei der Suche thematisiert worden. „Die Schüler und die Vereine haben in der Pandemie auf so vieles verzichten müssen. Es kann nicht sein, dass wir darauf angewiesen sind, deren Solidarität nochmals auszunutzen“, verspricht Landrat Löffler vorher alle anderen Möglichkeiten auszuschöpfen. „Für die aktuelle Notlage ist die Unterkunft in der Osserstraße die beste und schnellste Lösung“, fasst Löffler zusammen. „Wir werden alle Möglichkeiten ergreifen, damit die Beeinträchtigungen für die Nachbarschaft so gering wie möglich sind.“

Hintergrund: Im Landkreis leben derzeit 1759 Ausländer mit Flüchtlingshintergrund (davon 326 im laufenden Asylverfahren). 1117 sind Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.