Bayerbach
Innung für Land- und Baumaschinentechnik: Vinzenz Reif zum Ehrenobermeister ernannt

20.11.2022 | Stand 20.11.2022, 13:19 Uhr

Bei der Ehrung: (von links) stv. Innungsobermeister Konrad Eberl, Geschäftsführerin Anke Wimmer, der neue Ehrenobermeister Vinzenz Reif und sein Nachfolger als Obermeister Peter Baumgartner. −Foto: Gröll

Die Innung für Land- und Baumaschinentechnik hat sich mit der Wahl von Peter Baumgartner zum neuen Obermeister im vergangenen Jahr neu aufgestellt. Bei der Jahreshauptversammlung im Bayerbacher Gasthof zur Mühle stand die Ehrung seines Vorgängers Vinzenz Reif im Mittelpunkt. Reif wurde zum Ehrenobermeister ernannt.

Die Liste seiner Verdienste ist lang. Vinzenz Reif ist zweifacher Meister – Schmied und Landmaschinenmechaniker. 1967 trat er der Innung bei, bis 1992 war er als Rechnungsprüfer tätig, ab 1993 war er Vorstand der Kreishandwerkerschaft, um 2002 in schwerer Zeit das Amt des Obermeisters in der Innung zu übernehmen. Geplant war das für nur kurze Zeit, er blieb es bis 2021.

"Große Fußstapfen" habe Reif hinterlassen, bekundete Peter Baumgartner, der sich beeindruckt zeigte, dass Reif immer noch als ehrenamtlicher Richter und als IHK-Botschafter für Niederbayern tätig ist. Der Goldene Meisterbrief wurde Vinzenz Reif längst verliehen, dazu viele weitere Auszeichnungen bis hin zum Bundesverdienstkreuz, nicht zuletzt wegen seines sozialen Engagements, wobei ihm die Hilfe für Ecuador besonders am Herzen liegt. Dort ist Reif nach eigenem Bekunden immer noch alle zwei Jahre. "Ich möchte das machen, solange ich kann", sagt er – und freute sich, dass es in der Innung "so gut weitergeht".

Das Lob war an seinen Nachfolger gerichtet, und auch der hatte eine erste Erfolgsbilanz vorzuweisen. Petra Lang und Wolfgang Schmelz konnten in die Vorstandschaft kooptiert werden, wodurch die Vorstandsriege wieder voll besetzt ist. 94 Mitglieder zählt die Innung. Eine Kündigung konnte man mit dem Beitritt der Firma Mörtlbauer aus Fürstenzell kompensieren. Dennoch gab Baumgartner das Ziel aus, mehr Betriebe in die Innung zu holen. "Ich will, dass es wieder mehr werden", sagte er im gut besuchten Rieger-Saal. Damit will er auch mögliche Beitragserhöhungen vermeiden, wie er sagte.

88 Auszubildende hätten ihre Lehre begonnen, sagte Baumgartner. Und noch etwas: 2021 wurde die Innung 80 Jahre jung. Es folgte ein detaillierter Tätigkeitsbericht mit zahlreichen Terminen. Wichtig war ihm ein "digitales Berichtsheft", das vorgestellt wurde. "Ein Thema, das uns nach wie vor auf den Nägeln brennt", sagte er. Gespräche gab es mit der Dekra in Regensburg. "Wir sind gehört worden", sagte er. Unterschiedliche Auffassungen konnten dem Vernehmen nach bereinigt werden. Begeistert zeigte er sich von einem Auftritt der Innung bei der Berufsschau in Vilsbiburg. "Unser Handwerk ist sehr gut präsentiert worden."

Baumgartners Stellvertreter Konrad Eberl berichtete von den Gesellenprüfungen. Er haderte mit dem Notenschnitt (3,53 und 3,67 im Sommer), unter anderem deswegen, weil kein einziger Einser dabei war. Auch hier geht vieles in Richtung Digitalisierung. Zwar sei eine digitale Prüfung derzeit nur in Passau möglich, wo rund 100 Laptops mit der notwendigen Soft- und Hardware zur Verfügung stehen. Am 14. Januar 2023 werde wohl aber vorerst die letzte Prüfung schriftlich abgenommen.

Um Maßnahmen zu ergreifen, damit die Leistungen der Auszubildenden besser werden, will Peter Baumgartner ein eigenes Treffen mit Ausbildern arrangieren. Sehr zufrieden nahm die Versammlung die Berichte von Geschäftsführerin Anke Wimmer auf. Finanziell steht die Innung gut da und ist so für kommende Aufgaben gut gerüstet. Auch eine Personalie konnte geklärt werden. Heinz Steinle, Josef Hupfloher und Johann Schott wurden als Rechnungsprüfer einstimmig bestätigt. Für Rosi Fleischmann rückt der Bayerbacher Dominik Göttl als Revisor nach.

Auch der von Geschäftsführerin Anke Wimmer vorgelegte Haushaltsplan für 2023 wurde einstimmig genehmigt. Dass Peter Baumgartner die Innung für Mitglieder attraktiver machen will, zeigten auch die Referenten des Abends. So bahnt sich unter anderem eine Kooperation mit Granit an. Thomas Froschhammer informierte über Betriebliche Altersvorsorge und warnte vor "Fallen", wenn es um alte Versicherungsverträge geht.

− vg